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Meryl Streep vs. Donald Trump

Am 8. Januar, während der Golden Globe Awards Verleihung dieses Jahres, kritisierte Oscar-Gewinnerin Meryl Streep den amtierenden US-Präsidenten. Streep verschuf damals ihrer Verärgerung darüber, dass der Präsident einen behinderten Reporter verspottet und nachgeahmt hatte, Luft. Die Schauspielerin gestand, dass ihr Herz bei jener schamlosen Aktion des höchsten US-Politikers entzwei gebrochen sei. Trump reagierte sehr prompt auf dieses Statement: In einem Tweet bezeichnete er seine Kritikerin als deutlich «overrated» (überbewertet).

Meryl Streep, one of the most over-rated actresses in Hollywood, doesn’t know me but attacked last night at the Golden Globes. She is a…..

— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 9. Januar 2017

Letzten Samstag – am 11. Februar – fand die «Greater New York Gala» der «Human Rights Campaign (HRC)», einer der grössten LGBT-Organisationen dieser Welt, statt. Dort hielt die 67-jährige Schauspielerin Meryl Streep erneut eine Rede, die ganz offensichtlich gegen Trumps Politik gerichtet war. Die Schauspielerin kam auf die präsidial getwitterte Beleidigung vom letzten Monat zu sprechen. Streep nahm Stellung zur Aussage und meinte frech: «Yes, I am the most overrated, over-decorated, and currently, over-berated actress of my generation. – But that is why you invited me here! Right?”» («Ja, ich bin die am meisten überschätzte, gelobte, sowie momentan kritisierte Schauspielerin meiner Generation. – Aber deshalb luden Sie mich ja auch hierhin ein! Richtig?»)

Für ihre emotionalen Worte, die sie auf der HRC-Gala zum Besten gab, erntete die Schauspielerin grossen Publikums-Beifall und zustimmendes Kopfnicken. – Streep ging es jedoch nicht nur darum, ihrem eigenen Namen Ehre zu machen, sie äusserte nämlich auch ein weiteres Mal – und wieder mit humorvoller Ausdrucksweise – ihre Bedenken gegenüber der von Präsident Trump nun angestrebten US-Politik.
Meryl warnte mit ihren Worten vor jener unsicheren Zeit, in der die US-Bevölkerung momentan steckte, und meinte zynisch, dass Donald Trump – wenn er uns denn nicht in einen nuklearen Winter führen wird – wenigstens dafür zu danken sei, dass er uns zeigt, wie schwach und angreifbar die Freiheit in Wirklichkeit doch ist.


Am Ende ihrer Rede wies Meryl darauf hin, dass solche öffentlichen Aktionen gegen eine Person oder eine Meinung eigentlich nicht ihrem Naturell entsprächen, sie sich aber dennoch weiterhin für die Menschenrechte einsetzen würde – zu grossen Teilen auch nur deshalb, weil ihr mit unglaublich vielen motivierenden Worten und Bekräftigungen immer wieder gezeigt worden sei, dass sie sich auf dem richtigen Weg befände.

Es bleibt momentan unklar, wie diese indirekte, äusserst spitzfindige Kommunikation zwischen Trump, dem höchsten US-Politiker, und Streep, einer der grössten Schauspielerinnen unserer Zeit, weitergehen wird. Sehr wahrscheinlich ist jedoch, dass in Bälde mit einer Reaktion gerechnet werden darf.


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