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Kritik an Nehammers Verbots­plänen für Hormon­behandlungen

Trans-Zebrastreifen Wien
Symbolfoto: Hans Klaus Techt/APA/dpa

In seinem «Österreichplan» erwägt Bundeskanzler Karl Nehammer ein Verbot von Hormonbehandlungen unter 18 Jahren. Offensichtlich hat er sich mit der Thematik nicht ernsthaft auseinandergesetzt, kritisiert der Verein für trans Personen TransX.

Nach den Behandlungsrichtlinien des Gesundheitsministeriums sind für Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr nur vollständig und partiell reversible hormonelle Interventionen möglich. Voraussetzung dafür sind umfassende Diagnosen, eine klare Entscheidung einer multiprofessionellen Fallkonferenz und die Unterstützung der Erziehungsberechtigten.


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Wie der Standard berichtete, ist in dem Plan die Rede davon, dass der «aktuelle Hype rund um Genderthemen und -ideologien für Kinder und Jugendliche eine besondere Herausforderung» sei.


Die Unterstellung, dass sich Kinder von einem «Hype» getrieben zu Hormonbehandlungen «verleiten lassen» sei absurd, so der Verein. Wer hormonelle Behandlungen für Minderjährige verbieten wolle, wisse nichts von dem Leiden, das Kinder durchleben, wenn sich ihr Körper so entwickle, wie sie nicht werden wollen, wie sie nicht seien. Oft erscheine Selbstmord als einziger Ausweg.

«Karl Nehammer hat die Hämatome nie gesehen, die durch das feste Abbinden der Brüste von trans Männern entstehen», heisst es in einer Mitteilung des Vereins. Er kenne auch nicht die trans Mädchen, die nach Einsetzen des Stimmbruchs nicht mehr sprechen wollten. Der «Österreichplan» wolle diesen Kindern medizinisch anerkannte und erprobte Behandlungen verwehren und könne sie in tieferes Leid, Isolation und Depression stürzen.

Sollen trans Personen für politisches Kleingeld verhetzt werden?, fragt der Verein und bittet alle Funktionär*innen der ÖVP, dieser «menschenverachtenden, transphoben» Politik eine Absage zu erteilen.


 

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Ein Beitrag geteilt von Valerie Lenk (@ichbinvally)

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