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Kategorie für trans Personen beim Schwimm-Weltcup in Berlin abgesagt

Keine einzige Person hatte sich für die offene Kategorie angemeldet

Schwimmen
Symbolfoto: Chuttersnap / Unsplash

Der Schwimm-Weltverband World Aquatics wollte als erster grosser Sportverband der Welt Wettbewerbe in der «offenen Kategorie» einführen. In dieser sollten dann auch trans Athlet*innen teilnehmen, wie der Verband im August mitteilte. Daraus wird nun nichts.

Niemand wollte in der offenen Kategorie antreten: Keine einzige Person habe sich in der offenen Kategorie angemeldet, wie World Aquatics bekanntgab.

Denn so wird der Eindruck geschaffen, dass trans Frauen keine Frauen seien und trans Männer keine Männer

Der Mangel an Interesse komme nicht von ungefähr, wie die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (DGTI) in einer Medienmitteilung schrieb. Bereits in einer früheren Mitteilung im August forderte sie die Ablehnung der offenen Kategorie (MANNSCHAFT berichtete):

«Die Einsetzung der Kategorie sehen wir weder als inklusiv noch als bahnbrechend an. Denn so wird der Eindruck geschaffen, dass trans Frauen keine Frauen seien und trans Männer keine Männer.


World Aquatics führte 2022 ein faktisches Startverbot für trans Frauen in der Frauenkategorie ein. Dies, nachdem Schwimmerin Lia Thomas bei den US-College-Meisterschaften über 500 Yards im Freistil gewonnen hatte (MANNSCHAFT berichtete).


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Durch die explizite Segregation von trans, inter und nicht-binären Personen schaffe man keine Inklusion und keine Wertschätzung von Vielfalt, so die DGTI weiter: «Inklusion muss bedeuten, es zu ermöglichen, von Anfang an ein wertvoller Teil der Gesellschaft zu sein. Durch diesen Ausschluss werden wir zu Menschen zweiter Klasse kategorisiert.»


Der Vizepräsident des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV), Kai Morgenroth, bedauerte die Absage und sagte, man müsse zuhören und «lernen, um funktionierende Ideen für zukünftige Projekte zu entwickeln.» Die DGTI stehe dem DSV weiterhin zur Verfügung und werde die Gespräche weitersuchen und hoffentlich führen können, «um echte Inklusion zu ermöglichen. Sport muss sich im diskriminierungsfreien Raum abspielen».

Viele LGBTIQ-Sportevents führen keine separaten Kategorien für trans Personen. Bei den Eurogames in Bern konnten Athlet*innen in der Genderkategorie starten, mit der sie sich identifizieren. Damit stellten sich die Veranstalter*innen gegen die neuen Ausschlusskriterien des Leichtathletikverbands World Athletics (MANNSCHAFT berichtete).

Seit September können in Zürich Regenbogengrabfelder auf dem Friedhof Sihlfeld reserviert werden. Ein grosser Teil ist nach vier Wochen bereits vergeben (MANNSCHAFT berichtete).


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