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Tante J.Lo zeigt Film über trans Familienmitglied

«Nibling» Brendon ist das Kind der Schwester von Jennifer Lopez

Jennifer Lopez
Brendon hat eine berühmte Tante: Jennifer Lopez (Foto: Screenshot)

Jennifer Lopez hat einen Kurzfilm über ihre*n «Nibling» veröffentlicht: Brendon hat sich als trans und nicht-binär geoutet. Nibling ist ein geschlechtsneutraler Begriff, der die Worte Nichte bzw. Neffe ersetzt.

Auf Instagram teilte die US-Sängerin Jennifer Lopez den Clip «Draw With Me», in dem das Kind ihrer Schwester Leslie, Brendon Scholl (19), über den eigenen Weg zur Akzeptanz innerhalb der Familie spricht. Es ist der erste Vorgucker auf eine Langdoku, die bald auf internationalen Filmfestivals laufen soll.

 

In einer Videobotschaft erklärt J.Lo: «Der Film ist wichtig und aktuell, und die Botschaft kann einen grossen Einfluss auf diejenigen von uns haben, die sehen und erleben, was Brendon und die Familie durchmachen.» Es sei eine Geschichte, die ihr sehr am Herzen liegt, «weil es eine Familienangelegenheit ist. Es geht darum, Veränderungen und Herausforderungen mit Liebe anzunehmen und zu wissen: Wenn man genau dies tut, dann ist alles möglich.»


Brendon erzählt, dass in der achten Klasse der Punkt gekommen war, sich selber als trans anzuerkennen und zu bezeichnen. Doch zunächst erfuhren weder die Lehrer*innen noch die Eltern etwas.

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Brendon verbarg die eigene Geschlechtsidentität vor der Familie und outete sich erst später vor Mutter Leslie, als diese einen Binder im Zimmer ihres Kindes fand. Brendon: «Zu diesem Zeitpunkt war ich es einfach leid, sie anzulügen, also habe ich die Wahrheit gesagt … Ich habe gesagt, dass es ein Binder ist, der die Brust flach aussehen lässt.»

Mutter Leslie gab zu: «Mein Kind hat mir gesagt: Wenn ich in den Spiegel schaue, fühle ich mich in dem Körper, in dem ich mich befinde, nicht wohl. Viele Leute können das verstehen.»


Die Situation sei belastend gewesen – für die Eltern, aber auch für die Beziehung zwischen Mutter und Kind. Brendon habe viele Nächte lang geweint, aus Angst, wie wohl das weitere Leben aussehen würde. «Kunst hat mir geholfen als Ventil für Dinge, die ich nicht laut aussprechen konnte, aber Dinge, die raus mussten aus meinem System.»

Brendon versuchte sich das Leben zu nehmen, weil die Reaktion der Familie belastend war. Das habe sie sehr getroffen, so Mutter Leslie. «Wenn du dich mit dem Thema Akzeptanz beschäftigst, merkst du, dass es nicht um dich geht. Hier geht es um mein Kind.»

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Heute akzeptiert die Familie Brendon – einschliesslich des berühmtesten Mitglieds, Tante J.Lo. «Ich bin nur beeindruckt davon, wie viel Glück ich in Bezug auf Familie und Freund*innen habe», so Brendon. «Als Jen einen Beitrag mit den richtigen Pronomen verfasste, fühlte es sich wirklich gut an, wenn ein Familienmitglied auf sehr öffentliche Weise seine Unterstützung zeigte.» Das war bei einem Instagram-Post im Jahr 2017, als die Sängerin sich auf Brendon als they bezog.

«Ich schätze Dinge, die andere Menschen für mich und für alle anderen tun, die Probleme haben.»

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Brauchst du Hilfe? Wende dich in der Schweiz telefonisch an die Nummer 147 (mehr Informationen auf www.147.ch) oder schreibe an die Berater*innen von Du-bist-Du.ch.  In Österreich hilft die HOSI Wien (zu Büroöffnungszeiten) unter (+43) 660 2166605, das Kriseninterventionszentrum oder für LGBTIQ die psychosoziale Beratungsstelle Courage. In Deutschland gibt es unter anderem den Verband für lesbische, schwule, bisexuelle, trans, intersexuelle und queere Menschen in der Psychologie, in Städten wie Köln hilft Rubicon.


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