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Japan öffnet sich für LGBTIQ-Reisende

Fremdenverkehrszentrale hat queeren Reiseguide zusammengestellt

Regenbogen
Symbolbild (Katerina Sulova/dpa)

Die eingetragene Partnerschaft für LGBTIQ ist in Japan zwar nur in gewissen Regionen möglich, trotzdem zeigt sich das Land neuerdings offen für queere Reisende.

Erst Anfang Februar wurde ein hochrangiger Regierungsmitarbeiter aufgrund diskriminierender Aussagen über gleichgeschlechtliche Paare entlassen (MANNSCHAFT berichtete). Dennoch: Japan ist der einzige Staat in der G7-Gruppe wirtschaftsstarker Demokratien, der gleichgeschlechtliche Ehen bislang nicht anerkennt (MANNSCHAFT berichtete). Fortschritte für mehr LGBTIQ-Rechte kommen nur langsam voran.

Einzelne Zeichen deuten nun aber auf eine Öffnung – weil Veranstaltungen und Persönlichkeiten es besonders in den Städten möglich machen. So zum Beispiel Kodo Nishimura, der «Mönch auf High Heels», dessen gleichnamige Autobiografie vergangenes Jahr auf deutsch erschienen ist.

 

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Nishimura ist ein prominenter Vertreter der Community, Autor, Make-up Artist und Aktivist, der bewusst provokant zwischen den Welten wandelt. Mit Mitte 20 zog er nach New York und hatte sein Coming-out, kehrte dann aber nach Japan zurück und ging in ein Kloster. Heute gilt er als Fürsprecher für Gleichberechtigung aller Lebensstile – und das auf der ganzen Welt.


So auch in Japan, wo Händchenhalten und Küssen – sei es bei gleich- oder andersgeschlechtlichen Paaren – in der Öffentlichkeit nicht gern gesehen werden. Ausnahmen gibt es aber doch. So zum Beispiel die Rainbow Pride in Tokio, die in diesem Jahr vom 22. und 23. April 2023 stattfindet. Mit über 60 Veranstaltungen wird im Yoyogi-Park gefeiert, wobei die Parade in Shibuya startet, jenem Viertel, in dem seit 2015 in Japan erstmals gleichgeschlechtliche Partnerschaften anerkannt wurden. Diese sind zwar nicht rechtlich bindend, allerdings werden Zertifikatate ausgegeben, die eine rechtliche Annäherung bewirken sollen (MANNSCHAFT berichtete).

 

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Während Tokio sicher die queere Hauptstadt Japans ist, entwickeln sich aber auch mehr und mehr andere Zentren, die von der japanischen Fremdenverkehrszentrale sogar in einen LGBTIQ-Guide mit Tipps und Hintergründen für die Community zusammengestellt wurden. Darin findet sich unter anderem Ni-Chome, das Szeneviertel Tokios mit über 300 LGBTIQ-Bars, aber auch Osaka, das mit seinem «Open Arms»-Projekt auf sich aufmerksam macht und inklusives Reisen fördern möchte.

Ebenfalls findet sich hier Kyoto mit seinen vielschichtigen Künstler*innen und Studios, sowie Naha auf der Halbinsel Okinawa, das bei gerade einmal 300’000 Einwohner*innen über eine florierende queere Nachtszene verfügt.



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