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«Bisch off»! Homophober Erzbischof Wolfgang Haas hat ausgedient

Er fand, die Eheöffnung widerspreche «den natürlichen Gegebenheiten des Menschseins»

Erzbischof Wolfgang Haas
Wolfgang Haas (Bild: Screenshot SRF)

Papst Franziskus hat den von Erzbischof Wolfgang Haas eingereichten Rücktritt von der Leitung der Erzdiözese Vaduz angenommen. Das teilte das vatikanische Presseamt am Mittwoch mit.

Erzbischof Haas hatte seinen altersbedingten Rücktritt nach Rom mitgeteilt. Haas war von 1990 bis 1997 zunächst Bischof von Chur und seit 1997 der erste Erzbischof des neuen Erzbistums Vaduz. Seine Amtszeit in Chur und Vaduz war wiederholt von Ausfällen gegen LGBTIQ geprägt.

In einem offenen Brief zur Vernehmlassung der Landesregierung schrieb der geistliche Leiter des Erzbistums Vaduz noch im Sommer, dass eine Uminterpretation «des sowohl naturrechtlich grundgelegten als auch offenbarungsgemäss recht verstandenen Ehebegriffs» nicht akzeptabel sei (MANNSCHAFT berichtete). Dennoch: Die Ehe für alle in Liechtenstein kommt (MANNSCHAFT berichtete). Eine entsprechende Motion wurde Ende 2022 an die Regierung überwiesen, daraufhin startete die Phase der Vernehmlassung.

Selbstverständlich könne und dürfe es nie um eine «Ächtung oder Minderbewertung» homosexueller Menschen gehen. Etwas anderes sei aber die rechtliche Institutionalisierung einer Verbindung von Menschen des gleichen Geschlechts im Sinne einer Ehe, also die rechtliche Gleichstellung «einer derartigen Beziehung», schrieb Haas noch. «Diesbezüglich stünde die dem Menschen in seiner natürlichen Verfassung eigene Würde nach den ethischen Grundlagen des Christentums und auch von Religionen, die sich auf biblische Vorgaben abstützen, auf dem Spiel.»


Bereits 2011 bei der Einführung der Eingetragenen Partnerschaft im Fürstentum bezeichnete der Erzbischof praktizierte Homosexualität als «schwere Sünde»

Als 1988 bekannt wurde, dass der in Vaduz geborene Haas Bischof von Chur werden sollte, löste dies Proteste aus. Wie die Newsplattform des SRF schreibt, gab es Transparente wie «Wolf gang!» und «Bisch off». Zuvor hatte der mittlerweile heiliggesprochene Papst Johannes Paul II. das Mitspracherecht des Bistums Chur bei der Bischofswahl ausgehebelt und Haas zum «Weihbischof mit Nachfolgerecht» ernannt.

Haas machte sich so unbeliebt, dass sich Zürcher Katholik*innen weigerten, ihre Kirchensteuer nach Chur zu schicken. 1997 musste er schliesslich gehen. Auf dem Papier wurde er jedoch zum Erzbischof «befördert»; das Erzbistum Vaduz wurde eigens zu diesem Zweck erfunden.


Papst Franziskus nahm das altersbedingte Rücktrittsgesuch von Haas am Mittwoch an.


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