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Hasste Donna Summer Schwule?

donna summer
Bild: Casablanca Records/Public Domain

Vor wenigen Wochen starb die Disco-Ikone Donna Summer. Nach ihrem Tod werden alte Gerüchte wieder aufgewärmt. Was ist dran?

Kaum zu glauben, aber die kürzlich verstorbene Disco Queen und Söngerin unzähliger Schwulenhymnen («Hot Stuff», «She Works Hard for the Money», «Love to Love You Baby») soll angeblich etwas gegen Schwule gehabt haben.

AIDS sei eine Strafe Gottes für den unmoralischen Lebensstil von schwulen Männern, soll Donna Summer Mitte der Achtzigerjahre gesagt haben, als AIDS eine noch relativ unbekannte Krankheit war. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Summer gerade von ihrer Tablettenabhängigkeit und den damit verbundenen Depressionen gelöst und als wiedergeborene Christin wieder zu sich gefunden.

Ihre Aussagen verursachten einen grossen Aufruhr in der amerikanischen Community und sollen auch für ihren Karriereknick Mitte der Achtzigerjahre verantwortlich sein. Weder ihr 1984 erschienenes Album «Cats Without Claws» noch die darauffolgenden konnten an den Erfolg ihrer früheren Platten anknüpfen.


Mit Bibelzitaten entschuldigt
Erst 1989, Jahre später, äusserte sich Donna Summer gegenüber der AIDS-Aktionsgruppe «Act Up» über die Gerüchte. «Das Ganze ist ein schlimmes Missverständnis. Ich wurde unwissend von den Leuten um mich herum vor der Presse und vor Hassbriefen beschützt. Vergebt mir bitte, falls ich euch Schmerzen verursacht habe.» Es folgte ein Brief, in dem sich Donna Summer für die Verspätung ihrer Stellungnahme entschuldigte. Den Brief beendete sie mit Zitaten aus der Bibel.

Summer stammte aus einer sehr gläubigen Familie und begann ihre musikalische Karriere wie viele schwarze Künstlerinnen im Gospelchor. Den Durchbruch schaffte die Amerikanerin nicht in den USA, sondern 1968 in Westdeutschland, wo sie im Musical «Hair» auftrat. Donna Summer (damals noch bekannt unter ihrem Ledignamen Donna Gaines) lernte Deutsch und veröffentlichte ihre erste Single «Wassermann», die deutsche Version des Hair-Hitsongs «Aquarius». 1973 heiratete sie den österreichischen Schauspieler Helmut Sommer und nahm die englische Form seines Nachnamens als Künstlernamen an.

Als Backgroundsängerin lernte Donna Summer 1974 den legendären Discoproduzenten Giorgio Moroder kennen und produzierte das Album «Lady of the Night», das in Belgien und den Niederlanden grosse Erfolge feierte. Erst «Love to Love You Baby», ihre nächste Kollaboration mit Moroder, und das dazugehörige Album, verhalf Donna Summer 1976 den Durchbruch in den USA.
Donna Summer verstarb am 17. Mai 2012 im Alter von 63 Jahren nach einem langen Kampf gegen den Lungenkrebs.



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