in ,

Hape Kerkeling besucht Ausgangs­punkt seiner «unglaub­lichen Karriere»

Vor 40 Jahren gewann er das Scharfrichter Beil

Hape Kerkeling
30.06.2021, Köln: Hape Kerkeling spricht im Rahmen des int. Literaturfests «Lit.Cologne» auf der Bühne im Tanzbrunnen (Bild: Rolf Vennenbernd/dpa)

Schwarzer Humor, Selbstironie und eine starke Bühnenpräsenz sind die Kabarett-Zutaten des Scharfrichter-Beil-Preisträgers 2023. David Stockenreitner begeisterte auch einen Juror, der der Auszeichnung eine Menge zu verdanken hat: Hape Kerkeling.

Bei seinen Gags blieb dem Publikum im Passauer Scharfrichterhaus beinahe das Lachen im Halse stecken – aber nur beinahe. Der österreichische Kabarettist David Stockenreitner hat die Jury am Mittwochabend mit seinem messerscharfen Humor überzeugt und ist mit dem Scharfrichter Beil 2023 ausgezeichnet worden.


Auf zum Voting: Wer wird Queero 2023? – Hier sind die Nominierten aus der Schweiz, aus Österreich und aus Deutschland


Der Preis zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen für Nachwuchs-Kabarettisten im deutschsprachigen Raum.


Der 33-Jährige thematisiert in seinem Programm seine körperliche Behinderung und setzt zielsicher Pointen. Der offen schwule Komiker Hape Kerkeling (58) war begeistert von Stockenreitners Witz. Die Comedy-Legende war 1983 im Alter von 18 Jahren, damals noch ungeoutet, der erste Beil-Preisträger im Scharfrichterhaus gewesen.

So komisch, so brillant, so auf den Punkt, so literarisch, so eine Bühnenpräsenz, so witzig, so charmant. Ich glaube und hoffe, das wird eine grosse Karriere

Über Stockenreitner sagte Kerkeling nach der Siegerehrung: «Der hat den Vogel abgeschossen. So viel habe ich schon lange nicht mehr gelacht.» Und weiter: «So komisch, so brillant, so auf den Punkt, so literarisch, so eine Bühnenpräsenz, so witzig, so charmant. Ich glaube und hoffe, das wird eine grosse Karriere.»

David Stockenreitner
07.12.2023, Bayern, Passau: David Stockenreitner, österreichischer Kabarettist, hält das Scharfrichter Beil (Bild: Armin Weigel/dpa)

Stockenreitner greift eigene Alltagserlebnisse auf, spitzt sie hintersinnig zu und feuert seine Gags wie Pfeile ins Schwarze. Wie beiläufig hält er der Gesellschaft den Spiegel vor und greift gesellschaftspolitische Themen auf wie Umgang mit Menschen mit Behinderung, Onlineshopping oder Kirche.


Komiker Kerkeling erinnerte bei seiner Rückkehr ins Scharfrichterhaus an seinen Auftritt 1983. Er sei damals als Ersatzmann auf die Kandidatenliste nachgerückt und habe nicht gleich für Begeisterung gesorgt mit seiner Geschichte von seinem Meerschweinchen und seiner Tante.


In dieser Serie wird auf niemanden Rücksicht genommen» – «Boom Boom Bruno» will nicht politisch korrekt sein


Das sei vielleicht lustig, aber nicht gesellschaftspolitisch relevant, habe Scharfrichterhaus-Mitbegründer Walter Landshuter gemeint. Dass er doch den ersten Platz belegte, habe ihm eine «unglaubliche Karriere» eröffnet, sagte Kerkeling. «Das habe ich dem Scharfrichterhaus nie vergessen.» Und er scherzte lachend: «Es ist 40 Jahre her. Das Schönste ist: Ich lebe noch.»

Walter Landshuter erinnerte sich, Hape Kerkeling nicht viel zugetraut zu haben. «Wir waren hier kampferprobt gegen die CSU und die Kirche – und dann sitzen wir mit dem Bürscherl da.» Aber: Er sei der Talentierteste gewesen und habe das Publikum sofort im Griff gehabt.

Hape Kerkeling über seine Anfänge: Was seine komödiantischen Talente angeht, hatte Hape Kerkeling (58) schon zur Schulzeit die volle Unterstützung seiner Lehrer (MANNSCHAFT berichtete).


inter Kinder

Knapper Entscheid in Bern: Geschlechts­angleichende OPs erst ab 18

Russland

Notfall­programm für verfolgte LGBTIQ in Russland gestartet