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Graz startet Kampagne gegen Homophobie und Rassismus im Fussball

2021 soll ein Sportjahr für alle sein

Fussball für alle
Foto: Stadt Graz/Fischer

Nachdem die UEFA der Stadt München die Beleuchtung der Allianz-Arena in Regenbogenfarben verboten hat (MANNSCHAFT berichtete), ist das Thema wieder in den Schlagzeilen: Wie inklusiv ist der Fussball? Ist der Sport für alle da, oder überwiegen Ausgrenzungsmechanismen, allem voran gegenüber lesbischen Spielerinnen und schwulen Spielern?

Aus diesem Grund hat der ÖFB 2019 die Ombudsstelle «Fussball für Alle» (MANNSCHAFT berichtete) eingerichtet . Ombudsmann wurde Oliver Egger, Fussballspieler beim FC Gratkorn, der im Doku-Film «Der Tag wird kommen“ über sein Coming-out in seinem Fussballverein erzählt. Gemeinsam mit der Stadt Graz und den RosaLila PantherInnen hat er die Plakatkampagne «Ich muss draussen bleiben bei Symptomen von Homophobie, Rassismus oder Sexismus» lanciert.

Nicht nur lesbischen und schwulen Spieler*innen helfen
«Als Ombudsmann will ich nicht nur lesbischen und schwulen Spielerinnen und Spieler helfen und Vernetzung ermöglichen, sondern vor allem dazu beitragen, dass der Fussball von Anfang keine Menschen ausschliesst und Diskriminierungsfreiheit ein Grundwert einer Mannschaft darstellt.» Die Plakate werden im Zuge des Grazer Sportjahres 2021 in allen Sportvereinen, vor allem aber auf Fussballplätzen Platz an den Wänden finden.

Daher sieht Egger auch die Anti-LGBTIQ-Gesetzgebung in Ungarn so kritisch: «Wenn man Jugendliche nicht aufklären und ansprechen darf, ist weder Sexualaufklärung möglich, noch vermittelt man den Eindruck, jeder sei willkommen so wie er nunmal ist. Genau diese Werte sind in der Jugend auch so wichtig. Wir wissen aus Studien, dass die meisten – in diesem Fall schwule und männliche Fussballer – gar keine Karriere beginnen wollen, weil sie sich nicht willkommen fühlen. Ausschluss bedeutet auch ein Verzicht auf Fussballtalente. Das ist doch Unsinn!»


Das Grazer Sportjahr 2021 sei ein Sportjahr für alle, betont Sportstadtrat Kurt Hohensinner. «Sport entfaltet unglaublich viele positive Wirkungen, weit über den reinen Gesundheitsaspekt hinaus. Sport ist sozial, integrativ und verbindet Menschen. Genau diese positiven Wirkungen wollen wir im Sportjahr betonen. Diese können sich aber nur entfalten, wenn man kritische Themenstellungen wie Homophobie, Sexismus oder Rassismus auch offen anspricht und thematisiert. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir mit diesem Projekt ein wichtiges Zeichen setzen können.»

Ausgrenzung von Minderheiten darf nicht salonfähig werden.

Die Plakat-Kampagne wurde auch seitens der RosaLila PantherInnen unterstützt: «Ausgrenzung von Minderheiten darf nicht salonfähig werden. Unser Nachbarland Ungarn, wo letzte Woche homophobe Gesetze beschlossen wurden, die es verbieten öffentlich über Homosexualität zu sprechen (MANNSCHAFT berichtete), muss aus Österreich und der Europäischen Union ein klares Signal erhalten, dass Menschenrechte einzuhalten sind», so dem österreichischen Vize-Queero 2020 Joe Niedermayer, der sich über die Unterstützung aus der Grazer Politik und dem Sportjahr freut.

Der RosaLila PantherInnen Vorsitzende betont: «Wir setzen mit unserer Kampagne bewusst auf der kleinsten Ebene des Sportes an, den vielen Vereinen. Bereits beim Eintreten ins Vereinsheim muss die wichtigste Spielregel klar sein: Jeder Sportlerin und jeder Sportler gleich!»



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