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Ehe für alle: Bernd und Dieter fiebern 5. Hochzeitstag entgegen

Das Paar will gross feiern

Ehe für alle
Foto: privat

In Deutschland wurde 2017 die Ehe für alle, kurz vor der Sommerpause, beschlossen. Als dann am 1. Oktober geheiratet werden durfte, waren Bernd und Dieter ganz schnell.

Die rechtliche Gleichstellung von homo- mit heterosexuellen Partnerschaften, einschliesslich des uneingeschränkten Adoptionsrechts gilt seit nunmehr fünf Jahren. Seit dem 1. Oktober 2017 können in Deutschland gleichgeschlechtliche Paare heiraten. Seither sind mehr als 65 000 Ehen homosexueller Paare geschlossen worden, teilte das Statistische Bundesamt im Juli in Wiesbaden mit.

Bodo Mende und Karl Kreile aus Berlin waren eines der ersten homosexuellen Paare (MANNSCHAFT berichtete). Als erstes homosexuelles Paar überhaupt, das in Deutschland Ja sagte, gelten Bernd und Dieter; sie heirateten damals in Frechen.

Als endlich 2017 die Ehe geöffnet wurde, zögerten sie nicht lang. Sie wollten die ersten sein am 1. Oktober, einem Sonntag. Dafür machte das Standesamt extra auf, und Frechens Bürgermeisterin Susanne Stupp (CDU) nahm die Trauung persönlich vor – um 9.15 Uhr (MANNSCHAFT+)


Ihre Hochzeitsklamotten befinden sich im Haus der Geschichte in Bonn, von den pinken Socken bis zur Krawatte. «Für die Artikel haben wir eine Entschädigung bekommen», erzählt Bernd gegenüber MANNSCHAFT. Allerdings, als sie vor einiger Zeit dort waren, schlummerten ihre Sachen im Archiv und waren nicht sichtbar.

Nun, fünf Jahre später, fiebern sie dem 1. Oktober entgegen, ihrem fünften Hochzeitstag. Zusammen mit Freund*innen und Nachbar*innen feiern sie in einem grossen Zelt, das sie noch von ihrer Hochzeit im Jahr 2017 behalten haben. Nur wird es jetzt nicht in Frechen aufgestellt, sondern an der Nordseeküste, in Wangerland im Landkreis Friesland, wo sie mittlerweile wohnen.

Mittlerweile hat auch die Schweiz die Ehe für alle (MANNSCHAFT berichtete). Die Post würdigte den Start der Eheöffnung dieses Jahr mit einer neuen Briefmarke (MANNSCHAFT berichtete). In der Schweizerischen Volkspartei (SVP) fragte man sich daraufhin, ob damit gegen die politische Neutralität verstossen wurde. Nun kam es zum Schlagabtausch im Nationalrat (MANNSCHAFT berichtete).



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