Professor Sascha Wienhausen (54) ist der Dekan der Musikhochschule Osnabrück, wo Jendrik Sigwart das Rüstzeug bekam für seine Musical-Karriere und natürlich auch für seinen ESC-Auftritt. Hat der 26-Jährige dort auch gelernt, Diversität zu zelebrieren und selbstbewusst auf Hass zu reagieren, wenn Menschen ihn als «Schwuchtel» beschimpfen? Wir sprachen mit Wienhausen über Diversity-Programme an der Hochschule, darüber, wie sich die queeren Musical-Studierenden mit den Agrar- und Forstwirtschaftler*innen vertragen und was Gleichstellung jenseits von Frauenquoten bedeutet. Und darüber, wie er die Zukunftschancen für Jendrik sieht als Moderator, z. B. der Sportschau.
Wie ist das für dich als Dekan, dass deine Institution plötzlich in sämtlichen deutschsprachigen Medien Schlagzeilen macht, von der BILD-Zeitung bis zur Tagesschau?
Das ist natürlich erfreulich. (lacht) Wir mussten diesmal gar nicht versuchen, irgendwelche Storys in der Presse zu lancieren, die vielleicht interessant sein könnten, sondern das Thema kam zu uns. Ohne, dass es gross Arbeit gemacht hätte. Und das ist toll, auch weil Jendrik nie vergisst zu erwähnen, dass er bei uns seine Ausbildung gemacht hat. Das spricht ja dafür, dass die Ausbildung für ihn gut war. (lacht) Das ist eine grosse Freude für mich und für uns. Hier sind alle ganz aufgeregt, Teil von so etwas wie dem ESC sein zu können und dem damit verbundenen Medienrummel, also Teil einer Welt zu sein, die man sonst nur als Aussenstehender betrachtet, als Publikum. Und natürlich freue ich mich über seinen Video-Clip. In diesem Waschsalon sind noch drei weitere Studierende aus unserem Musical-Studiengang dabei. Und bei der Produktion selbst machen hinter der Kamera noch ganz viele andere Studierende aus Osnabrück mit. (MANNSCHAFT berichtete über den Song.)