in , ,

Die St.Galler Festspiele mit Verdi und Jeanne d’Arc

«Giovanna d‘Arco» ist vom 24. Juni bis 8. Juli zu sehen

© T+T Fotografie : Toni Suter + Tanja Dorendorf

Oper unter freiem Himmel: Die St. Galler Festspiele inszenieren Verdis «Giovanna d‘Arco»

Sie schnitt sich die Haare kurz, trug Männerkleidung und zog in den Hundertjährigen Krieg gegen England. Jeanne d’Arc wird nicht nur als französische Nationalheldin gefeiert und in der katholischen Kirche als Heilige verehrt, sondern gilt auch als eine der ersten Feministinnen des modernen Europas.

Nun kommt Jeanne d’Arc nach St. Gallen. Vom 24. Juni bis 8. Juli inszenieren die St. Galler Festspiele Verdis «Giovanna d‘Arco». Ein besonderer Abend erwartet das Publikum: Es erlebt die Oper unter freiem Himmel im Klosterhof des UNESCO-geschützten Stiftbezirks mitten in der Stadt. Die St. Galler Festspiele finden seit 2006 jährlich statt, neben der Oper unter freiem Himmel stehen Tanz in der barocken Kathedrale und Konzerte im ganzen Stiftbezirk auf dem Programm.

 

 

 

 

Inspiriert von Friedrich Schillers Drama erzählt Giuseppe Verdis 1845 uraufgeführte Oper  «Giovanna d‘Arco» eine ganz eigene Version der Legende von Frankreichs Nationalheldin Jeanne d’Arc – dem einfachen Bauernmädchen, das das französische Heer zum Sieg über die englischen Besatzer führte. Verdi und sein Librettist Temistocle Solera porträtieren Giovanna nicht als heldenhafte, jungfräuliche Kriegerin, die am Ende einen glorreichen Märtyrertod auf dem Scheiterhaufen stirbt. Vielmehr steht in ihrer Interpretation eine tiefreligiöse, verletzliche junge Frau im Zentrum, die durch ihre Liebe zum französischen König Carlo in einen tiefen Gewissenskonflikt gestürzt wird. Am Ende entscheidet sich Giovanna gegen ihre Gefühle und für die göttliche Mission und fällt am Ende für ihr Vaterland auf dem Schlachtfeld.

Im Klosterhof wird Verdis Oper in der Inszenierung von Regisseurin Barbora Horáková zu sehen sein, die 2017 mit einem Preis beim Ring Award in Graz und 2018 als Newcomer des Jahres bei den International Opera Awards ausgezeichnet wurde.

Bild: St.Galler Festspiele
Bild: St.Galler Festspiele

Der bulgarische Choreograf Dimo Kirilov Milev choreografiert zum ersten Mal für die St. Galler Festspiele. Für die Stiftskirche entwickelt er mit «Gegen den Strom» eine Choreografie, die sich mit dem philosophischen Begriff der «flüchtigen Moderne» auseinandersetzt. Dabei geht es um das sich entwickelnde Phänomen, dass unser Leben und unsere Beziehungen von Flexibilität und Kurzfristigkeit bestimmt werden. Ergebnis dieser Entwicklung ist ein Zustand der ständigen Ungewissheit. Gemeinsam mit der Tanzkompanie Theater St. Gallen erforscht Milev diesen Aspekt des Lebens in unserer Gegenwart. Musikalisch begleitet wird die Kreation von Domorganist Willibald Guggenmos an der Orgel.

Das Konzertprogramm in verschiedenen Räumen des Stiftsbezirks steht unter dem Motto «Spielarten der Liebe». Am Festkonzert in der Kathedrale erklingen religiöse Szenen, Arien und Chöre aus italienischen Opern.

 

 

 

Weitere Informationen und Tickets: www.stgaller-festspiele.ch

Ehe für alle

Neuer Tiefststand bei Hochzeiten – auch unter Homopaaren

Tilda Swinton

«Memoria»: Film als Meditation – Tilda Swinton im Dschungel