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«Budapest gehört allen!» – auch LGBTIQ

Zur Budapest Pride liess Oberbürgermeister Karácsony die Regenbogenfahne vor dem Rathaus hissen

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Karácsony Gergely macht zur Budapest Pride seinen Slogan wahr: Budapest gehört allen (Foto: Facebook)

Gergely Szilveszter Karácsony ist seit Oktober Oberbürgermeister von Budapest und Ko-Vorsitzender der grünen Partei Dialog für Ungarn (Párbeszéd). Zur Budapest Pride liess er jetzt die Regenbogenfahne vor dem Rathaus hissen.

Im Oktober 2019 wurde der bisherige Budapester Bezirksbürgermeister von Zugló zum Oberbürgermeister gewählt, Sein Wahlkampf-Slogan lautete: «Budapest gehört allen!»

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Dass das nicht nur leere Worte sind, bewies Gergely Karácsony jetzt anlässlich des Budapest Pride Festivals die Regenbogenflagge vor dem Budapester Rathauses hissen – zum ersten Mal seit dem Regierungswechsel in der Hauptstadt. (In Neustrelitz wurde das gleiche Vorhaben gerade vom zuständigen CDU-Landesminister verboten – MANNSCHAFT berichtete).

Aufgrund der aktuellen Corona-Situation wird die geplant Pride Parade durch alternative Ereignisse ersetzt. Das Pride Festival bleibe aber unverändert, teilten die Organisator*innen auf Facebook mit – und laden zu insgesamt 37 Veranstaltungen bis zum 23. August ein.


Die Führung der Hauptstadt arbeite seit Oktober daran, dass alle Bewohner*innen und Gemeinden spüren können, dass Budapest auch ihr Zuhause ist, schrieb Gergely Karácsony bei Facebook. «Wir glauben, dass Budapest die Stadt der Rechte statt die Stadt der Privilegien sein sollte, in der jeder für seine Meinung, Weltsicht und Identität einstehen kann.“

Die LGBTQ Community setzt sich zum 25. Mal in diesem Jahr für ihre Rechte ein. In den letzten Jahren konnten sie dank der zunehmend akzeptierenden Gemeinschaft Budapests und der professionellen Zusammenarbeit mit Organisatoren die Freiheit der Liebe mit einer friedlichen und fröhlichen Parade feiern. Leider lässt die Pandemie-Situation dieses Jahr keine ähnlichen Massenveranstaltungen zu, aber die Programme des Budapest Pride Cultural Festival werden gemäss den Gesundheitsvorschriften durchgeführt.

Mit dem Hissen der Regenbogenflagge vor dem Rathaus wolle man klarstellen: Budapest sei stolz auf alle Bürger*innen, die ihre Freiheit leben und für ihre eigene Gemeinschaft einstehen. «Jeder, der dies tut, tut es schliesslich nicht nur für seine eigene Gemeinde, sondern für alle Gemeinden. Eine akzeptierende Stadt ist gut für alle Gemeinden. Nicht nur für diejenigen, die zur LGBTIQ Community gehören, sondern auch für diejenigen, die ihr Leben auf ganz andere Weise leben», erklärte der linke Politiker.


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«Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr gemeinsam in Budapest die Pride Route gehen und gemeinsam die Freiheit der Liebe feiern können», so der 45-Jährige, der bei einer Umfrage vor zwei Jahren zum beliebtesten Oppositionspolitiker gekürt wurde.

Auf Landesebene sieht es in Ungarn ganz anders aus. Im Mai hatte das ungarische Parlament mit der rechtsnationalen Regierungsmehrheit aus Fidesz und Christdemokraten ein Gesetz (Artikel 33) verabschiedet, nach dem beim Standesamt künftig nur noch das «Geschlecht zur Geburt» erfasst werden soll (MANNSCHAFT berichtete). Vorname und Geschlechtsangabe sind damit nicht mehr änderbar.

In Sachen Homohass kooperiert das Land mit Russland. Dort ist der Kampf gegen LGBTIQ-Rechte – auch international – ein fester Bestandteil der Strategie, die liberale Demokratie der Europäischen Union zu untergraben. Über internationale homophobe Netzwerke knüpfte der russische Geheimdienst Kontakte zu Vertreter*innen der Regierung Ungarns (MANNSCHAFT berichtete).


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