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Big Eyes: Wer sich mit fremden Lorbeeren schmückt…

1958 verlässt Margaret (Amy Adams) mit ihrer Tochter ihren gewalttätigen Gatten und lässt sich in San Francisco nieder. Dort lernt die Malerin von Kinderporträts mit auffällig grossen Augen den Charmeur Walter Keane (Christoph Waltz) kennen. Kurz darauf sind sie verheiratet, und Margarets Bilder avancieren zum Kassenschlager. Das Problem: Walter verkauft sie als seine eigenen Werke. Jahrelang spielt Margaret mit, doch dann steigt Walter der Erfolg langsam zu Kopf. Zudem kommt sie dahinter, dass er in allen Belangen ein Betrüger ist, der andere zum eigenen Vorteil um den Finger wickelt.

Margaret malt ein Bild nach dem anderen,  nur weiss das die Kunstwelt (noch) nicht. (Bild: Ascot Elite)
Margaret malt ein Bild nach dem anderen,
nur weiss das die Kunstwelt (noch) nicht. (Bild: Ascot Elite)
Hiermit widmet sich Tim Burton dem grössten amerikanischen Kunstskandal des 20. Jahrhunderts. Die wahre Geschichte ist unglaublich und somit idealer Kinostoff. Burton überzeichnet die Tatsachen zur skurrilen Komödie. Christoph Waltz macht aus Walter Keane (1915–2000) eine veritable Karikatur, während Amy Adams ihm ihr dezentes Spiel entgegensetzt. Auch wenn «Big Eyes» insgesamt sicher nicht zu Burtons herausragenden Regiearbeiten zählt, setzt die Biografie der mittlerweile 88-jährigen Margaret Keane ein so würdiges wie verschmitztes Denkmal – und lässt den wohl verrücktesten Kunstbetrug neu aufleben. Zumindest diesbezüglich dürfte die Mehrheit des Publikums grosse Augen machen.

Tragikomödie, USA/CDN 2014, Regie: Tim Burton. Drehbuch: Scott Alexander, Larry Karaszewski. Darsteller: Amy Adams, Christoph Waltz, Danny Huston, Krysten Ritter. Verleih: Ascot Elite.
Kinostart: 23. April


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