USA: World Pride startet mit schlechten Aussichten
Offenbar sind viele Hotels nicht ausgebucht. Doch das betrifft auch die gesamte USA.
Der Höhepunkt der World Pride ist der grosse Umzug am 7. Juni in Washington, D.C. Besucherzahlen und Hotelbuchungen liegen noch unter den Erwartungen.
Die World Pride findet in diesem Jahr ausgerechnet in den USA statt, wo die Regierung mit Sitz in Washington D.C., seit einiger Zeit mehr und mehr queerfeindliche Entscheidungen trifft. Doch die ersten Rückmeldungen sind ernüchternd.
Die Events zur World Pride begannen bereits am 23. Mai. Für die Feierlichkeiten sollen bis zu drei Millionen Besucher*innen in die Region reisen. So jedenfalls die Prognosen. Ein Blick auf die Hotelauslastung zeigt jedoch: Die Prognosen werden sich sehr wahrscheinlich nicht bewahrheiten. Die Nachfrage ist so gering, dass viele Hotels in Washington, D.C. für das Wochenende vom 6. bis 9. Juni – der eigentliche Höhepunkt der Pride-Veranstaltungen – vergünstigte Preise anbieten.
Zuvor hatten verschiedene LGBTIQ-Aktivist*innen ihre Teilnahme in Frage gestellt (MANNSCHAFT berichtete) – vor allem aus Europa oder Ländern wie Mexiko und Kanada. Sie wollen wegen der Politik von Präsident Donald Trump und seiner Regierung nicht nach Washington D.C. reisen. Besonders die aktuelle transfeindliche Politik der USA sorgt für Verunsicherung.
Ein Mitarbeiter des Tourismus-Boards von Washington D.C., Kyle Deckelbaum, berichtete von ernüchternden Buchungszahlen. So seien die Hotelbuchungen für das Eröffnungswochenende der World Pride sowie für das Abschlusswochenende kommende Woche im Vergleich zu den entsprechenden Wochenenden 2024 um 3 Prozent gesunken. Vor einem Jahr fand die Pride-Parade in Washington D.C. statt. Damals kamen noch deutlich mehr Besucher*innen. Die Stadt. gilt eigentlich als weltoffen und integrativ (MANNSCHAFT berichtete).
Deckelbaum schränkt aber ein, dass eine Buchungsrate nur ein Indikator für die Reisetätigkeit sei. «Sie sagt nicht unbedingt etwas über die Besucherzahl insgesamt aus», sagte er mit Blick auf die Gesamtbesucherzahl des World Pride. Die gestiegene Anzahl der Hotels seit einem Jahr könne auch damit zusammenhängen, sagt er. «Auch international reisen derzeit weniger Menschen in die USA», sagt er. (MANNSCHAFT berichtete)
Ryan Bos von der Capital Pride Alliance ist überzeugt, dass die Menschen verstehen, «dass dies ein historischer Moment ist und wie wichtig es ist, dass sich unsere Community gegenseitig unterstützt». «Feiern ist eine Form des Protests», sagte er der Lokalzeitung Blade. Protest bedeute Widerstandsfähigkeit und Lebensfreude. Es gehe nicht nur um World Pride. «Es geht darum, dass wir in unserem Land und weltweit durchhalten und dass wir uns nicht wieder verstecken.»
Das Selbstbestimmungsgesetz der Ampel kommt auf den Prüfstand. Die neue deutsche Bundesregierung will einen besseren Fokus auf «den wirksamen Schutz von Frauen» legen (MANNSCHAFT berichtete).
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