So queer wird die neue Nintendo Switch 2

Einige der frühen trans Charaktere sollen wieder auftauchen

«Birdo», Nintendos pinker Dino mit Schleife, trat erstmals 1988 in «Super Mario Bros.» auf und gilt heute als beliebter Frauencharakter.
Birdo ist zurück! Das kleine trans Wesen bei Nintendo, das Eier spuckt. (Bild: Nintendo)

Seit Wochen ist bekannt, dass die Nintendo Switch bald einen Nachfolger bekommt. Jetzt werden erste Details bekannt, die auch für LGBTIQ interessant sind: Einige der früheren trans Charaktere soll wieder zurückkommen.

Wegen Trumps Zöllen beginnen in den USA die Vorbestellungen später.

Der Reihe nach: Videospielen ist besonders für Schwule und Lesben ein Thema, sie nennen sich Gaymer. Laut einer Statistik sind rund ein Fünftel der Spieler*innen schwul oder lesbisch, aber nur 2 Prozent der Videospiele haben einen Charakter, der ihre Lebenswelt widerspiegelt. Doch eine Umfrage fand heraus, dass LGBTIQ besonders gern auf der Nintendo Switch spielen.

Dabei war bisher gerade Nintendo in der Vergangenheit zurückhaltend mit der Inklusion von schwulen oder lesbischen Charakteren – es lief immer auf Mario hinaus, der die Prinzessin befreit. Die japanische Zurückhaltung bei diesem Thema hat verschiedene Gründe. Zum einen sind Hochzeiten zwischen Menschen des gleichen Geschlechts in Japan nicht erlaubt, und auch sonst will sich das Unternehmen Nintendo eher einen bunten kinderfreundlichen Anstrich geben. Antidiskriminierungsrechte gibt es in Japan ebenfalls nicht. 

Eine der ersten Figuren, die offensichtlich als zwischen den Geschlechtern angelegt war, ist Birdo. Die Figur tauchte zum ersten Mal in den 1980er-Jahren auf und wurde im Handbuch von «Super Mario Bros. 2» vorgestellt als: «Er hält sich für ein Mädchen und möchte lieber Birdetta genannt werden.» Das war schon etwas seltsam: Birdo will Birdetta genannt werden, aber Nintendo hält sich nicht daran? Das Wesen spuckte immer Eier in Richtung Mario. 

In den 2000ern hat sich Nintendo dann wie viele Unternehmen dazu bekannt, für eine Diversität unter Mitarbeitenden sorgen zu wolle. Etwas entgegen dieser Philosophie tat sich Nintendo schwer, queere Lebenswelten in das Spiel «Tomodachi» einfliessen zu lassen.

In «Tomodachi» können kleine Avatar miteinander agieren und wie bei den SIMs das Leben nachspielen. Nur: Männer können «Liebesbeziehungen» nur mit Frauen eingehen, wenn sie eine Beziehung eingehen, ist es immer eine «Freundschaft». Nintendo vertröstete die protestierenden «Gaymers» auf spätere Versionen. Das soll jetzt bei der Nintendo Switch 2 eingelöst werden.

Ebenfalls parallel dazu wurde im Spiel «Paper Mario» die Figur von Vivian eingeführt. Vivian war in der originalen japanische Version eine Figur, die «einst ein Mann war, aber jetzt als stolze Frau lebt». Diese klare trans Person schaffte es aber nicht in die US-Version. Nur in Italien war sie ebenfalls als trans geoutet. Erst in der 2024-er Version für den US-Markt ist sie ebenfalls trans. Sie sagt in dem Spiel: «Es hat eine Weile gebraucht, bis ich merkte, dass ich eher eine Schwester als ein Bruder bin.»

Auch auf der Switch 2 soll sie auftauchen. Genau wie Birdo: Sie sitzt im Auto bei «Super Mario Kart».

In den USA hat Nintendo übrigens angesichts der neuen US-Zölle Vorbestellungen für die Spielekonsole verschoben. «Vorbestellungen für Nintendo Switch 2 in den USA werden nicht am 9. April 2025 beginnen, um die möglichen Auswirkungen von Zöllen und die sich entwickelnden Marktbedingungen zu bewerten», teilte der japanische Spielehersteller mit. «Nintendo wird den Zeitplan zu einem späteren Zeitpunkt aktualisieren.»

Es bleibe aber bei dem Plan, die Konsole am 5. Juni auf den Markt zu bringen. US-Präsident Donald Trump hatte vor wenigen Tagen ein gewaltiges globales Zollpaket vorgestellt, das die Weltwirtschaft auf die Probe stellt. In einem ersten Schritt traten neue pauschale Zölle in Höhe von zehn Prozent auf Importe aus allen Ländern ein. (mit dpa)

Nach dem Tod von Papst Franziskus: «Für LGBTIQ bleibt katholische Kirche eine Quelle des Leids» (MANNSCHAFT berichtete).

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