Sprinterin Sha’Carri Richardson: «Bin besser darin, ich zu sein»
Die bisexuelle US-Amerikanerin wird bei den Olympischen Spielen als Gold-Anwärterin im 100m Sprint gehandelt
Leichtathletikstar Sha’Carri Richardson ziert das August-Cover der Vogue. In einem exklusiven Interview spricht die offen bisexuelle Sprinterin über ihr Training, ihre Familie und ihre persönliche Entwicklung.
Sha’Carri Richardson befindet sich auf einem Höhenflug. Letztes Jahr gewann sie die Leichtathletik-WM in Budapest und somit den Titel der schnellsten Frau der Welt (MANNSCHAFT berichtete). Vor zwei Wochen erschien die Netflix-Serie «Sprint» mit der Amerikanierin in einer der Hauptrollen. Und jetzt, kurz vor den Olympischen Spielen in Paris, ist sie das Gesicht der neuen US-Ausgabe der Vogue.
Richardson wurde von Luis Alberto Rodriguez fotografiert, wobei einige der Bilder in Schwarz-Weiss gehalten sind und sie in Wettkampfvorbereitung zeigen. Die 24-Jährige tritt im 100-Meter-Lauf an und gilt als Gold-Hoffnung. Sie ist bekannt für ihre auffälligen langen, dekorierten Nägel und ihre farbenfrohen Haare, die von der legendären Sprinterin Florence Griffith Joyner inspiriert sind.
Im Jahr 2019 erregte Richardson nationale Aufmerksamkeit, als sie den 100-Meter-Hochschulrekord brach und damit zu den zehn schnellsten Frauen der Geschichte gehörte. Obwohl sie 2021 aufgrund eines positiven THC-Tests von den Olympischen Spielen in Tokio ausgeschlossen wurde, kehrt sie nun mit Zuversicht zurück. In der Vogue erklärt sie: «Ich bin nicht zurück, ich bin besser. Ich bin besser darin, Sha’Carri zu sein. Ich bin besser darin, ich selbst zu sein.»
2021 outete sie sich als bisexuell und bedankte sich bei ihrer Freundin.
Richardson qualifizierte sich letzten Monat für die Olympischen Spiele in Paris, indem sie bei den US-Olympia-Ausscheidungen die beste Zeit der Welt in diesem Jahr lief. Sie strebt danach, die erste US-amerikanische Frau seit Gail Devers 1996 zu sein, die eine olympische Goldmedaille im 100-Meter-Lauf gewinnt, und wird auch Teil des US-Teams in der 4×100-Meter-Staffel sein.
In ihrem Interview betont Richardson, dass Leichtathletik ein «24/7-Lebensstil» sei und dass jede Entscheidung, die sie trifft, ihre Leistung auf der Bahn beeinflusst. «Jedes Mal, wenn du auf die Bahn gehst, ist es eine Bestätigung der Zeit und der täglichen Opfer, die du gebracht hast,» erklärt sie. «Ich weiss, dass am Ende der Ziellinie Freude wartet, aber ich weiss auch, dass ich mir dieses Glück verdienen muss.»
Richardson spricht auch über die Bedeutung ihrer Familie, insbesondere ihrer Grossmutter Betty Harp, die sie liebevoll «Big Momma» nennt. «Alles, was ich bin, verdanke ich dieser starken, weisen schwarzen Frau,» sagt sie. «Ich bin gesegnet, weil ich auch andere Menschen in meinem Leben hatte, die mir geholfen haben, aber das Fundament, das bin ich ihr schuldig.»
Die Olympischen Spiele in Paris finden vom 26. Juli bis 11. August statt.
Mehr: Kristen Stewart als queere Antiheldin in «Love Lies Bleeding» (MANNSCHAFT berichtete)
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