Protest gegen «LGBT-freie Zonen» erreicht St. Gallen
JUSO: Man brauche keine nett gemeinten Statements, sondern Taten
Keine Partnerschaft mit homophoben Arschlöchern!, lautet die deutliche Forderung der Jungsozialisten im Kanton St. Gallen. Sie richtet sich gegen «LGBT-freie Zonen» in Polen.
In der Wiler Partner Gemeinde Dorbzen Wielki wird gerade darüber diskutiert, ob man sich als «LGBT-freie Zone» ausrufen sollte. Die JUSO Kanton St.Gallen fordert darum von der Stadt Wil, ihre Partnerschaft mit der polnischen Gemeinde sofort zu beenden, falls sie sich für sich für diesen Schritt entscheiden würde.
MANNSCHAFT im März: Raus aus gesellschaftlichen Zwängen!
Rund 100 polnische Gemeinden haben sich in den vergangenen Wochen zu einer «LGBT-freien Zone» erklärt. Dort gilt die LGBT-Community nun offiziell als unerwünscht und an gewissen Ortstafeln hängen Schilder mit der Aufschrift «LGBT-freie Zone», wie die Jungsozialisten in einer Pressemitteilung erklären.
Nun wird auch in der Wiler Partnergemeinde Dobrzen Wielki darüber debattiert, ob sie sich auch als eine solche homo- und transphobe Zone ausrufen lassen. Falls dies geschehen würde, müsste die Stadt Wil ihre Partnerschaft mit der Gemeinde per sofort beenden, findet die JUSO. Ein solcher Entscheid wäre fatal für die gesamte LGBT-Community, die bis zu 10% der Bevölkerung ausmache.
Polens Homohasser wollen gegen Hassvorwurf klagen
«Der Stadtrat muss sich klar gegen Hass aussprechen und darf nicht weiterhin eine Partnerschaft mit einer homophoben Gemeinde haben. Die erste Stellungnahme von Susanne Hartmann genüge nicht. Wir brauchen keine nett gemeinten Statements, wir brauchen Taten», findet Timo Räbsamen, Präsident der JUSO Kanton St.Gallen.
«Ein solcher Entscheid schafft ein Klima von homophobem Hass. Und auf Hass folgen Taten und Gewalt», stimmt ihm Ronja Stahl (Vorstand JUSO Kanton St.Gallen) zu. Ebenfalls fordert die JUSO, dass der Stadtrat sofort mit der Regierung von Dobrzen Wielki Kontakt aufnimmt. Sie solle ihr klar sagen, dass sie bereit ist die Partnerschaft zu kündigen im Falle der Umsetzung des homo- und transphoben Gesetzes.
Um zu verdeutlichen, welches Ausmass der Homohass in Polen erreicht hat, haben Aktivist*innen eine interaktive Karte erstellt: Mit Hilfe des Atlasses des Hasses kann man überprüfen, wo und wann Regional- und Kommunalverwaltungen sich «LGBT-frei» erklärt haben. Das gefällt den homophoben Verantwortlichen gar nicht: Sie wollen klagen (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Queerfeindlichkeit
Homophobe Beleidigung: Ralf Schumacher ist «nicht böse»
Der Vater von Formel-1-Pilot Sergio Pérez hat die Kritik an seinem Sohn satt. Er leistet sich dabei eine Entgleisung. Ralf Schumacher bringt sogar Verständnis auf.
Von Newsdesk/©DPA
News
Sport
Pakistan
Pakistan: Verstärkte Internetzensur könnte LGBTIQ-Community isolieren
Im südasiatischen Land ist der Zugang zu der Online-Plattform X bereits gesperrt. Nun kündigen Behörden weitere Beschränkungen an.
Von Newsdesk/©DPA
News
International
Unterhaltung
Basketballer muss nach homophober Äusserung hohe Strafe zahlen
Dieses Interview war teuer. LaMelo Ball hat sich schwulenfeindlich geäussert und wurde deshalb von der NBA zur Kasse gebeten. Die Liga verhängte die höchstmögliche Strafe.
Von Newsdesk/©DPA
Kurznews
Sport
Gesellschaft
Community
Schutzhäuser für Queers: Nur nicht kleben bleiben
Vor ein paar Monaten wurde in Zürich das Haven99, das erste Deutschschweizer Haus für LGBTIQ, eröffnet. Die Casa Resistencias, eine analoge Institution in Rio de Janeiro, existiert bereits seit zwei Jahren.
Von Cesare Macri
LGBTIQ-Organisationen
Schweiz