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Detrans: Wenn die Transition der falsche Weg ist

Aus Nele wurde Peer, heute ist Peer wieder Nele

Nele ist detrans
Bild: Screenshot Youtube/reporter

Nele hatte eine Geschlechtsangleichung und wurde zu Peer. Heute ist sie «detrans». In einem bewegenden Kurzfilm berichtet die Studentin von ihren Erlebnissen.

Schon früh nahm Nele wahr, dass sie als Frau eher nur als das hübsche Accessoire neben Männern war. Zusammen mit Übergriffen, die sie auf der Strasse erlebte, und einer Essstörung bildete sich anhand mehrerer Puzzleteile ein Bild in ihr. Nele begann ihren weiblichen Körper zu hassen.

Für die junge Frau schien es der richtige Weg zu sein, als sie sich mit 19 Jahren zur Geschlechtsangleichung entschied. Sie begann Testosteron einzunehmen und unterzog sich einer Mastektomie. Nach der Brustentfernung war sie erst einmal erleichtert. «Alles, was ich an meinem Körper gehasst habe, war weg», beschreibt Nele, nachdem ihr die Brust an eine männliche angeglichen wurde.

Aus Nele ist Peer geworden. Der Name, den ihre Mutter für sie ausgesucht hätte, wenn sie als Junge zur Welt gekommen wäre, wurde zu ihrem offiziellen Namen. In der Schweiz soll es ebenfalls bald möglich sein, dass alle trans und inter Personen ihren Geschlechtseintrag selbstbestimmt ändern können (MANNSCHAFT berichtete). Das entsprechende Gesetz bedarf aber auch in Deutschland noch einer Überarbeitung (MANNSCHAFT berichtete).


Peer musste jedoch merken, dass zwar die störenden Körperteile weg sind, aber nicht die negativen Gefühle. «Ich habe den Hass nicht überwunden, sondern nur das aus dem Weg geschafft, was ich gehasst habe», erzählt Nele.

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Im neuen Film «Detransition: Für sie war die Geschlechtsangleichung der falsche Weg» erzählt Nele beim YouTube-Channel reporter des Funk-Netzwerks, wie sie zu Peer wurde und wer sie heute ist.

Heute nennt sich Peer wieder Nele, geblieben ist aber die tiefere Stimme. Sie ist nicht mehr trans. Gemeinsam mit ihrer Freundin Ellie, die ebenfalls detrans ist, versucht sie nun den Hintergrund für ihren Transformationswunsch aufzuarbeiten.


Die 24-Jährige betont, dass ihre Erfahrung nicht für alle trans Personen gelte. Auf die Frage, ob sie die trans Identität in Frage stelle, antwortet Nele: «Nein, ich finde durch meinen Fall wird eher in Frage gestellt, ob es für alle die richtige Lösung ist.» Aus diesem Grund haben Ellie und Nele eine Plattform gegründet, auf der detrans Personen ihre Geschichten erzählen und sich austauschen können.


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