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Umfangreiche Fassbinder-Retrospektive zum 75. Geburtstag

Täglich laufen in Berlin zwei Filme

Fassbinder
Foto: Ziegler Film

Fassbinder, geboren am 31. Mai 1945, gilt als bedeutendster Regisseur des Neuen Deutschen Films, dem er auch international zum Durchbruch verhalf. Das Berliner Kino filmkunst 66 zeigt in Zusammenarbeit mit der Rainer Werner Fassbinder Foundation ab Donnerstag ausgewählte Filme.

Fassbinder, der 1982 im Alter von nur 37 Jahren starb, hat in gerade mal 14 Jahren insgesamt 44 Filme gedreht, darunter mehrteilige Fernsehproduktionen. Dieses Jahr hätte er seinen 75. Geburtstag gefeiert.

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Fassbinder lebt lange in München. Dort, in der Deutschen Eiche, verliebte er sich 1974 in den Aushilfskellner Armin Meier. Um ihm nahe sein zu können, zog Fassbinder ins Haus gegenüber. Fortan galt die Eiche als sein Wohnzimmer. Fassbinder drehte immer wieder auch in der Eiche (u. a. «Lola») und machte den gelernten Metzger Armin Meier zum Star einiger Filme. Teile von «Deutschland im Herbst» wurden in dieser Wohnung gedreht.

Ein Schauspieler, der ebenfalls viel mit ihm gedreht hat, ist Harry Baer. Der habe aber nicht alles mitgemacht, erzählt er im Interview mit MANNSCHAFT – «zum Beispiel seinen Theaterwahnsinn, als er nach Frankfurt zum Theater im Turm oder zum Zadeck nach Bochum ging. Und mir fehlt da gar nichts, denn ich kenne aus diesen Zeiten eigentlich nur Horrorgeschichten».


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Aus diesem Anlass zeigt das filmkunst 66 in Zusammenarbeit mit der Rainer Werner Fassbinder Foundation ab kommenden Donnerstag 14 Tage lang ausgewählte Filme von, mit und über den aussergewöhnlichen Regisseur. Täglich laufen um 17 Uhr und um 19.30/19.45 Uhr zwei Filme, die die besondere Stellung, die Rainer Werner Fassbinder für den Deutschen Film hat, dokumentieren.

Juliane Lorenz, Geschäftsführerin der Rainer Werner Fassbinder Foundation, erklärt: «Fassbinder-Filme sind ein lebendiges Zeugnis ihrer Zeit. Sie altern einfach nicht.»

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Die Fassbinder-Muse Hanna Schygulla («Die bitteren Tränen der Petra von Kant») erklärt, dem Regisseur sei es gelungen, «uns die Augen zu öffnen, indem er uns das Eintauchen in eine Welt ermöglichte, die uns fremd war. Aber auch umgekehrt ist diese Welt langsam und unerwartet eine Alltägliche geworden».


In der ersten Woche zu sehen sind unter anderem «Die Ehe der Maria Braun», «Angst essen Seele auf» und: «Querelle» nach dem Roman von Jean Genet. Er wurde 1982 von Fassbinder verfilmt, der am 10. Juni desselben Jahres während der Postproduction des Films starb.

Das Programm der Retrospektive findest du hier.


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