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Christliche Fotografin darf homosexuelle Paare ablehnen

Die fromme Chelsey Nelson liess das gerichtlich klären – noch bevor auch nur ein einziges schwules oder lesbisches Paar sie angefragt hätte

homosexuelle Paare
Symbolbild: Pixabay

Ein US-Bundesrichter hat entschieden, dass eine christliche Fotografin sich weigern darf, für homosexuelle Paare auf deren Hochzeit zu arbeiten – obwohl sie noch niemand darum gebeten hat.

Chelsey Nelson von Chelsey Nelson Photography beschreibt sich auf ihrer Website als Fotografin aus Louisville im US-Bundesstaat Kentucky, «deren Herz für Jesus schlägt».

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1999 führte Louisville, Kentucky, eine Fairness-Verordnung ein, die von der LGBTIQ-Anwaltgruppe The Fairness Campaign initiiert wurde und LGBTIQ vor Diskriminierung aufgrund ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität in Wohnraum, Beschäftigung und öffentlichen Unterkünften schützen soll.

Im vergangenen Jahr hatte Nelson das Bezirksgericht von Louisville angerufen, eine einstweilige Verfügung zu erlassen, die sicherstellen sollte, dass sie niemals verpflichtet sei, eine Hochzeit von homosexuellen Paaren gemäss den Bestimmungen dieser Verordnung zu fotografieren – obwohl noch gar kein schwules oder lesbisches Paar sie engagieren wollte. Jetzt hat ein Bundesrichter die Stadt dazu verdonnert, die Fairness-Verordnung gegen Nelson nicht durchzusetzen.


Der Bezirksrichter der Vereinigten Staaten, Justin Walker, entschied am Freitag, dass Nelson laut Courier Journal nicht gezwungen werden darf, gleichgeschlechtliche Hochzeiten zu fotografieren. Der Richter erklärte, dass Amerika «gross genug» für diejenigen ist, die sich «weigern», die gleichgeschlechtliche Ehe in der Entscheidung von Chelsey Nelson zu begrüssen. „Die Verfassung verlange keine Wahl zwischen Homosexuellen-Rechten und Redefreiheit. Es verlangt beides.»

Der konservative Richter verwies weiter auf das Urteil des Obersten Gerichtshofs von 2015, wonach die Ehe bundesweit geöffnet wurde (MANNSCHAFT berichtete).

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So wie schwule und lesbische Bürger*innen nicht als sozial Ausgestossene oder als minderwertig in Würde und Wert behandelt werden können, dürfe dies auch nicht für Amerikaner*innen mit einem tiefen Glauben gelten.


Nelson wird von einem Anwalt der Alliance Defending Freedom vertreten, die vom Southern Poverty Law Center als Anti-LGBTIQ-Hassgruppe eingestuft wurde.

Zuvor hatte sich in einer Kleinstadt in Alaska sich eine Floristin geweigert, einen Auftrag für eine gleichgeschlechtliche Hochzeit entgegen zu nehmen. Die Bewohner*innen waren damit gar nicht einverstanden und erliessen kurzerhand ein neues Gesetz (MANNSCHAFT berichtete).


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