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Tessa Ganserer spendet Diätenerhöhung an queere Vereine

Die Abgeordneten erhalten zum 1. Juli 2020 pro Monat 212 Euro mehr

Diätenerhöhung
Tessa Ganserer bei der Spendenübergabe an Fliederlich (Foto: T. Ganserer)

Die Grünen-Abgeordnete im bayerischen Landtag, Tessa Ganserer, spendet ihre Diätenerhöhung an queere Hilfsorganisationen und Vereine im Freistaat.

Viele Menschen haben unter den Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise enorm gelitten. Nicht wenige Menschen seien durch befristete Kurzarbeit oder sogar Jobverlust auch wirtschaftlich in Not geraten. Die Landtags-Grünen hätten sich daher geschlossen darauf verständigt, ein Zeichen der Solidarität zu setzen, heisst es in einer Pressemitteilung der trans Abgeordneten Tessa Ganserer.

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«Wir verzichten auf die Erhöhung der Abgeordnetenentschädigung und spenden dieses Geld an Organisationen», so die Nürnberger Abgeordnete. Die Abgeordnetendiäten wurden zum 1. Juli 2020 um 212 Euro pro Monat erhöht. Dies entspricht einer Jahreserhöhung von 2.544 Euro.

Wie Studien gezeigt haben, waren schwule, lesbische, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen, die ohnehin häufig diskriminiert werden, eher von sozialer Isolation betroffen und hatten deswegen besonders unter der Corona-Krise zu leiden.


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Gleichzeitig mussten die Christopher Street Days in vielen Städten abgesagt werden oder können nicht in der gewohnten Form stattfinden (MANNSCHAFT berichtete). Damit fehlen der queeren Community die Möglichkeiten, auf die Diskriminierung und andere Problematiken von LGBTIQ hinzuweisen. Zudem sind aber auch queere Vereine und Beratungseinrichtungen in wirtschaftliche Not geraten. (Wie man in Deutschland, Österreich und der Schweiz solidarisch Hilfe leisten kann, steht hier.)

«Für mich war klar, dass ich mit meinen Spenden queeren Organisationen unter die Arme greifen will», so Ganserer. Weil Beratungsangebote so wichtig sind, habe der Verein Fliederlich 1000 Euro erhalten, der u. a. queeren Geflüchteten hilft. Die AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth bekam 544 Euro, um weitere Prävention und Bildungsarbeit bzgl. HIV und sexuell übertragbarer Infektionen zu leisten.

Weitere 1000 Euro gingen an das Forum Queeres Archiv München, das die Geschichte von queeren Menschen, deren Verfolgung, ihre gesellschaftliche Ausgrenzung und die queere Bewegung in München und Bayern dokumentiert. Die Spenden wurden in den letzten Tagen überwiesen und in Form symbolischer Schecks überreicht, so Ganserer.


Und noch eine gute Nachricht aus und für Bayern: Der Ausschuss für Arbeit und Soziales, Jugend und Familie des Landtags empfiehlt der Staatsregierung drei Anträge des gemeinsamen Antragspakets «Verbesserung der Situation von LGBTIQ in Bayern I-VI» von Landtags-Grünen, SPD- und FDP-Fraktion anzunehmen (MANNSCHAFT berichtete).


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