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Düsseldorf löscht umstrittenen Clip mit Farid Bang wieder

Der Rapper ist für seine homophoben, frauenfeindlichen und antisemitischen Texte bekannt

Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) hat einen Clip mit dem umstrittenen Rapper Farid Bang von den Social-Media-Kanälen der Stadt entfernen lassen. Für die Beauftragung eines Rappers, der für seine homophoben, frauenfeindlichen und antisemitischen Texte bekannt ist, will sich Geisel aber nicht entschuldigen.

Nach zahlreichen Protesten hat Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) ein Video mit dem Rapper Farid Bang von den Social-Media-Kanälen der Stadt löschen lassen. Damit folge er dem Willen der Düsseldorfer Ratsfraktionen, teilte Geisel am Dienstag auf Facebook mit. Zeitweise war wegen des Clips sogar eine Sondersitzung des Rates im Gespräch. Auf YouTube findet man den Clip noch – hochgeladen vom WDR und von User*innen mit dreimal so vielen Daumen runter wie Daumen hoch versehen.

«Bei aller – berechtigten – Kritik an der Person von Farid Bang sehe ich keinen Anlass für eine Entschuldigung», betonte der Oberbürgermeister. Bei den Kommunalwahlen im September will er wiedergewählt werden.


Thomas Geisel hatte vor einer Woche einen Clip der Stadt veröffentlichen lassen, in dem der in Düsseldorf aufgewachsene Rapper mit bürgerlichem Namen Farid Hamed El Abdellaoui feiernde junge Leute in der Altstadt zum Einhalten der Corona-Regeln ermahnt. Dabei übersah der SPD-Politiker, dass Farid Bang u.a. wegen frauen- und homofeindlicher Texte in der Kritik steht.

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Gemeinsam mit Kollegah wurde er 2018 mit dem Musikpreis Echo ausgezeichnet, obwohl deren Album u.a. die Textzeile «Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen» enthielt. Der Musikpreis hat diesen Skandal nicht überlebt.  Kollegah bereute später seine Auschwitz-Zeilen – seine homophoben Texte offenbar nicht (MANNSCHAFT berichtete).

2014 wurde bereits das Album «Jung, brutal gutaussehend 2» von Kollegah und Farid Bang von der deutschen Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) indiziert. Dort heisst es u.a. «Ich ficke eine paar Stockschwule» oder «Die meisten Rapper sehen aus wie pädophile Schwule». Die Texte, so entschied das Gremien damals, seien geeignet, «gegenüber Homosexuellen Verachtung und ein nachhaltig feindliches gesellschaftliches Klima zu befördern».


Zudem führte der Skandal um eine Textzeile zu der Abschaffung des Echos. Der Clip, mit dem Geisel vor allem junge Männer mit Migrationshintergrund ansprechen wollte, wurde quer durch die Parteien und auch von der jüdischen Gemeinde kritisiert.

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Geisel erklärte, auch er finde die Texte von Farid Bang teilweise widerwärtig. Allerdings habe der Rapper auch grosszügige Spenden von Schutzmasken an zahlreiche karitative und städtische Einrichtungen geleistet, die auch «dankbar angenommen wurden», so Geisel.


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