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Hassgewalt in Polen: TV-Star Jacek Szawioła verprügelt

Auf seinem Instagram-Profil machen viele die LGBTIQ-feindliche Stimmung im Land aus Ursache aus.

Jacek Szawioła
Jacek Szawioła (Foto: Instagram)

Die Sendung «Gogglebox» läuft in Polen beim Sender TTV. Einer der Protagonisten, Jacek Szawioła, wurde jetzt in Warschau Opfer eines schwulenfeindlichen Hassverbrechens.

Jacek Szawioła berichtete bei Instagram über den brutalen Vorfall. Dort zeigte er auch sein blutiges Gesicht, nachdem er geschlagen wurde.

Jacek Szawioła ist einer der Stars von «Gogglebox», dessen Protagonisten verschiedene Unterhaltungsprogramme kommentieren. Zu den früheren Kunden des gelernten Friseurs zählt Polens Präsident Andrzej Duda, der bei den Wahlen nächste Woche in seinem Amt bestätigt werden will.


Auf seinem Instagram-Profil berichtete Jacek am Samstag, dass er verprügelt wurde. In einer offiziellen Erklärung schrieb er, dass er den Fall der Staatsanwaltschaft gemeldet habe. Er habe  zahlreiche Verletzungen erlitten, seine Genesung würde sicherlich lange dauern. Viele polnische Medien berichteten darüber. Laut Nachrichtenagentur PAP habe die Warschauer Polizei bestätigt, dass es zu dem Übergriff gekommen sei. Man suche nach den Tätern.

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In dem ersten Video, das Jacek gepostet hat, sagt er bitter: «So sieht Freiheit in unserem Land aus.» Im nächsten spricht er über seine Verletzungen: «Mein Gesicht ist noch nicht geschwollen, aber mein Mund ist aufgeplatzt und meine Nase krummer als gewöhnlich …»

In den Kommentaren äussern sich User*innen, die behaupten, dass die Prügel von Jacek provoziert wurden. Das wies er deutlich zurück: «Bevor Sie mir schreiben, dass ich etwas Falsches gesagt habe oder ich mich nicht zur Schau stellen sollte, sage ich: Fick dich! Gewalt ist immer Gewalt. Und niemand hat es verdient.»


Die meisten User*innen drücken aber in ihren Kommentaren ihr Mitgefühl aus. Viele machen die homofeindliche Stimmung im Land aus Ursache aus. Die wird von der Kirche und der Regierungspartei PiS (MANNSCHAFT berichtete), aber auch von Medien angeheizt. Kürzlich twitterte der Berlin-Korrespondent von TVP: «Viele Homosexuelle in den Konzentrationslagern waren aussergewöhnliche Degenerierte und Vergewaltiger». (MANNSCHAFT berichtete)

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Ende Juni finden in Polen Präsidentschaftswahlen statt. Präsident Duda, der wiedergewählt werden will, verglich den Kampf für LGBTIQ-Menschenrechte mit «Neo-Bolschewismus». Duda hat zudem die Anti-LGBT-Familiencharta unterzeichnet (MANNSCHAFT berichtete). Die Vizepräsidentin der EU-Kommission brachte inzwischen das Streichen von Fördergeldern ins Gespräch (MANNSCHAFT berichtete) 


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