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Binnen zwei Stunden – zwei homofeindliche Attacken in Berlin

Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt führt in beiden Fällen die Ermittlungen

Zwei homofeindliche Attacken in einer Nacht: In Treptow-Köpenick und in Spandau kam es in der Nacht zum Sonntag zu den Angriffen. Dazwischen lagen nur zwei Stunden.

Eine Frau soll in der Nacht einen Mann in Plänterwald homophob beleidigt haben. Derzeitigen Erkenntnissen zufolge sollen sich zwei Männer (23 und 44) gegen 22.45 Uhr aus bislang noch ungeklärten Gründen in der Orionstrasse Ecke Am Plänterwald gestritten und anschliessend geschlagen haben.

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Aus dem Streit heraus soll ein Begleiter des 23-Jährigen von der Tatverdächtigen, die den 44-Jährigen begleitete, homophob beleidigt und aufgefordert worden sein, die Schlägerei der beiden zu beenden. Alarmierte Einsatzkräfte nahmen die Personalien der Beteiligten auf und leiteten ein Strafermittlungsverfahren wegen homophober Beleidigung ein.

Bei einem Streit in einer Kneipe in Wilhelmstadt nur zwei Stunden später wurde ein schwuler Mann von einem anderen Mann mit einem Aschenbecher beworfen und leicht verletzt. In der Kneipe sollen gleich mehrere Gäste gegen 0.45 Uhr mit einem Männer-Paar in Streit geraten sein.


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Als die beiden Männer im Alter von 20 und 53 Jahren sich küssten, soll der Tatverdächtige dem Jüngeren einen Aschenbecher gegen den Hinterkopf geworfen und dessen Partner homophob beleidigt haben. Der wiederum hat dem Angreifer laut Polizeibericht daraufhin mit der Hand ins Gesicht geschlagen.

Alarmierte Einsatzkräfte nahmen den Aschenbecherwerfer vorläufig fest und liessen aufgrund seines alkoholisierten Zustandes eine Blutentnahme durchführen. Anschliessend kam er wieder auf freien Fuss. Der Polizeiliche Staatsschutz beim LKA Berlin führt die Ermittlungen unter anderem wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung und Beleidigung. Der 53-Jährige muss sich wegen einfacher Körperverletzung verantworten.

Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 559 Fälle mit homo- und transphobem Hintergrund in Berlin erfasst. Damit hat sich die Anzahl der erfassten Fälle gegenüber dem Vorjahr um ein Drittel (32%) bzw. 177 Fälle erhöht (MANNSCHAFT berichtete). In keinem Jahr zuvor wurden so viele Fälle von Gewalt gegen LGBTIQ in der Hauptstadt erfasst wie in 2019, wie MANEO, das schwule Anti-Gewalt-Projekt in Berlin, berichtet.


Zu den Bezirken, in denen LGBTIQ-feindliche Übergriffe am häufigsten vorkommen, zählten laut MANEO die Regionen Schöneberg, Neukölln und Mitte.


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