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«Wumben?» – J. K. Rowling erzürnt erneut trans Menschen

Abermals twittert sich die britische Bestsellerautorin bei der trans Community ins Abseits.

J. K. Rowling transphobie
(Bild: Facebook)

Sie hat es wieder getan: Mit einem fragwürdigen Tweet provoziert J. K. Rowling wie schon Ende letzten Jahres trans Menschen. Sie zieht den Begriff «Menschen, die menstruieren» ins Lächerliche und kassiert dafür Tadel von den Twitter-User*innen. Die britische Autorin hat sich mittlerweile für ihren Kommentar entschuldigt.

Am vergangenen Wochenende teilte J. K. Rowling mit ihren über 14 Millionen Twitter-Follower*innen einen Onlineartikel. Dieser stammt von der Medienplattform devex.com und trägt den Titel «Schaffung einer gerechten Welt nach COVID-19 für Menschen, die menstruieren».

«Wumben? Wimpund?»
Der britischen Bestsellerautorin ging es aber offenbar nicht um den Inhalt dieses Textes, sondern vielmehr um dessen sprachliche Formulierung. «Menschen, die menstruieren», kommentierte sie bissig. «ich bin sicher, es gab früher ein Wort für diese Menschen. irgendjemand sollte mir weiterhelfen. Wumben? Wimpund? Woomud?» Damit spielte sie auf das englische Wort «women» an. Denn für J. K. Rowling scheint klar: «Menschen, die menstruieren» ist dasselbe wie «Frauen».

Es ist unklar, ob es der 54-Jährigen primär um eine sprachliche Vereinfachung geht oder ob es eine bewusste Provokation ist. Ihre Haltung ist vielleicht nicht gezielt verletzend gemeint, zumindest aber ignorant. So gebe es durchaus trans Menschen, die sich nicht als Frau identifizieren und trotzdem menstruieren, wie Twitter-User*innen Rowling dann erklärten.


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Heftige Reaktionen im Netz
Die LGBTIQ-Organisation GLAAD kritisierte die Autorin am gestrigen Sonntag scharf. «J. K. Rowling fährt fort, sich hinter eine Ideologie zu stellen, die vorsätzlich Fakten zu Genderidentität und trans Menschen verdreht.»

Trans Mann Jackson Bird ist Harry-Potter-Fan und entsprechend enttäuscht über sein einstiges Idol. «Es tut weh, wenn jemand, den du fast dein ganzes Leben lang bewundert hast, offenbar Menschen wie dich hasst», schreibt der Autor auf Twitter. «Vor allem, wenn du bereits von der Familie und anderen Menschen verstossen wurdest»

Andere gehen noch härter mit ihr ins Gericht. «Du bist so eine riesige Enttäuschung», twittert jemand. Mehrere Menschen bezeichneten J. K. Rowlings Tweet ausserdem als «enttäuschend», «mehr als nur verstörend» und «äusserst schmerzhaft und schädlich».


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Entschuldigung kommt nicht gut an
Sie respektiere das Recht aller trans Menschen, so zu leben, wie es sich für sie richtig anfühle. Das twitterte Rowling in der Nacht auf den gestrigen Sonntag, um sich zu entschuldigen. «Ich würde mit euch marschieren, wenn man euch diskriminieren würde, weil ihr trans Menschen seid.»

Diese Bemerkung machte die Sache nur noch schlimmer. «Trans Menschen WERDEN diskriminiert», empörte sich eine Twitter-Userin. «Wir werden täglich diskriminiert. Man nennt dies Transphobie.»

Kein neuer Vorwurf
Es ist nicht das erste Mal, dass sich J. K. Rowling den Vorwurf der Transphobie anhören muss (MANNSCHAFT berichtete). Im Dezember nahm die Schriftstellerin via Twitter eine Ökonomin in Schutz, die aufgrund transfeindlicher Aussagen keinen neuen Arbeitsvertrag erhielt.

«Kleide dich so, wie du willst. Nenne dich so, wie du willst. Schlaf mit jeder einwilligenden erwachsenen Person, die dich will», twitterte Rowling damals. «Lebe dein bestes Leben in Frieden und Sicherheit. Aber eine Frau aus einem Job zu drängen, weil sie glaubt, dass Geschlecht echt ist?»

2018 gab sie ausserdem einem Tweet ein Like, in dem trans Frauen als «Männer in Kleidern» bezeichnet wurde. Im Sommer 2019 machte der Account Trans Advocate bekannt, dass Rowling der bekennenden transphoben Youtuberin Magdalen Berns folgt.


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