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#WirFürQueer «Wir rücken trotz Abstand näher zusammen»

Der IDAHOBIT 2020 wird im Netz gefeiert

#WirfürQueer
Sind bei #WirfürQueer dabei: Oliver Schubert, Marianne Rosenberg und Maren Kroymann (Fotos: privat, Sandra Ludewig, Mirjam Knickriem)

Die Corona-Pandemie sorgt dafür, dass Kundgebungen zum IDAHOBIT ebenso wie Pride-Events und andere queere Veranstaltungen dieses Jahr ausfallen. ICH WEISS WAS ICH TU (IWWIT) organisiert gemeinsam mit Szenegrössen am Sonntagabend das grosse Online-Soli-Event #WirFürQueer live aus dem Berliner SchwuZ für die queere Community. MANNSCHAFT ist als ein Medienpartner dabei. Tim Schomann, der IWWIT-Kampagnenleiter, über das Programm.

Angekündigt wird «CSD-Feeling im Wohnzimmer» – geht das überhaupt?
Wir werden ganz sicher mit unserer Veranstaltung keinen CSD auf der Strasse ersetzen können. Aber wir wollen gerade zum IDAHOBIT die Vielfalt der queeren Community darstellen und zeigen, wie wichtig es gerade in dieser Krise es ist, dass wir zusammenhalten und uns unterstützen.

Was passiert denn alles bei #WirFürQueer?
Wir starten um 19 Uhr mit einer etwa dreistündigen Übertragung aus dem SchwuZ in Berlin. Dragqueen Jurassica Parker und die Entertainerin Annie Heger führen durch den Abend, an dem ganz unterschiedlichen Aktivist*innen, Szenegrössen und Künstler*innen zu unterschiedlichen Themen zu Wort kommen. Es wird um die Vielfalt in der Community gehen, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt, Sex in Zeiten von Corona und vieles mehr.

Live im SchwuZ werden zum Beispiel Irmgard Knef, Judy Winter, Katherine Mehrling, Felix Martin und Jade Pearl Baker auftreten. Die tolle Stephanie Kuhnen wird eine Eröffnungsrede halten, in der es um die queere Community geht. Ausserdem wird es tolle Grussbotschaften von Marianne Rosenberg, Maren Kroyman oder auch dem Friedrichstadt-Palast geben. Das Programm wird thematisch wie auch von der Unterhaltung sehr bunt und abwechslungsreich sein. Und wir werden mit ziemlicher Sicherheit die anvisierten drei Stunden locker reissen. (lacht)


IDAHOBIT 2020 – Jede*r hat Recht auf diskriminierungsfreies Leben

Der Lockdown begann vor zwei Monaten. Es gab anfangs viel Solidarität und Spenden. Hat das nachgelassen?
Ich finde es erstaunlich, was einzelne Vereine oder auch Künstler*innen in der doch kurzen Zeit auf die Beine gestellt haben. Sei es Online-Events und Shows oder Aufrufe zur Unterstützung von einzelnen Projekten und Menschen. Es fühlt sich nochmal nach einem anderen Miteinander an und gegenseitiger Unterstützung. Ich finde es ein ermutigendes Zeichen für die Zukunft und Zusammenhalt in den Communities. Es wird sich zeigen, was davon bleibt.

Was kann man tun, wenn man helfen will, aber selber knapp bei Kasse ist?
Viele Projekte und Künstler*innen bitten um Unterstützung (MANNSCHAFT hat hier eine Übersicht zusammengestellt). Klar, da hilft zunächst jeder Euro. Aber unterstützen kann man auch anders. Wenn man zum Beispiel auf Online-Events und Shows aufmerksam macht und damit Veranstaltern und Künstler*innen in dieser Krise hilft, sichtbar zu sein. Da hilft auch das Teilen einer Veranstaltung, ein Like oder ein paar unterstützende Worte, die zeigen, dass wir trotz allem zusammen stehen. Diese Art der ideellen Unterstützung können wir alle geben und brauchen sie wohl auch der Zeit alle.

Es war zu Beginn der Pandemie viel davon die Rede, dass uns das Virus alle verändert. Was glaubst du?
Ich hoffe das, und zwar im positiven Sinne. Nicht nur in der queeren Community erleben wir gerade, dass viele versuchen solidarisch zu sein, für andere da zu sein und sich gegenseitig zu unterstützen. Ich hoffe, wir alle in den queeren Communities vergessen dieses Gefühl nicht, und was möglich ist, wenn wir – trotz Abstand – ein wenig näher zusammen rücken. Wenn das bleibt und wir uns trotz unterschiedlicher Blickwinkel und Bedarfe ein wenig mehr als Community begreifen, wäre das doch grossartig.


Endlich 10 Jahre alt! Hier ist die MANNSCHAFT, Nr. 100

 


IDAHOBIT 2020

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