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Führender Rabbiner soll Konversionstherapien empfohlen haben

Yigal Levinstein selber bestreitet das

Yigal Levinstein
Yigal Levinstein (Foto: YouTube/Screenshot)

Yigal Levinstein steht in der Kritik, nachdem er vorgeschlagen haben soll, dass eine traumatisierende Konversionstherapie «Menschen helfen kann, wieder hetero zu sein». Der Rabbiner bestreitet das.

Yigal Levinstein steht dem religiös geprägten militärischen Ausbildungsprogramm Bnei David vor. In einem Zoom-Kurs soll der Leiter gesagt haben, Konversionstherapien könnten Menschen helfen, wieder hetero zu sein – dies soll aus einer Aufnahme von Army Radio hervorgehen, wie The Times of Israel berichtet. Army Radio ist ein israelweiter Sender, der von Armee, Air Force und Navy betrieben wird.

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Je früher man dem Kind «helfe», wenn es «diese Tendenzen» verspürt, desto einfacher sei es. Darum schlug Levinstein vor, dass schwule Teenager zwischen 13 und 15 Jahren eine solche schädlich Therapie durchlaufen sollten. In Deutschland wurden sie gerade verboten, zumindest für Minderjährige (MANNSCHAFT berichtete)

Konversionstherapien hätten laut Levinstein eine Erfolgsquote von 60 bis 70 Prozent. «Wenn Sie es nicht behandeln, wird es nicht weggehen; wenn Sie es behandeln, wird es weggehen», so der Rabbiner.


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Yigal Levinstein dementierte den Bericht von Army Radio. Die Behauptungen seien falsch – er sei vielmehr gegen Konversionstherapien.

Die schädlichen Behandlungen von «Homoheilern» wurde von verschiedenen Gesundheits- und Psychiatriebehörden auf der ganzen Welt verurteilt. Abgesehen davon hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO bereits vor 30 Jahren erklärt, dass Homosexualität keine Krankheit sei.

Dies wäre nicht Levinsteins erste kontroverse Äusserung zum Thema sexuelle Identität. 2018 machte er Schlagzeilen, als er sagte, Homosexualität gehöre «ausgerottet» – so wie AIDS. Er erklärte damals, er glaube nicht, dass Homosexualität «normal» sei und dass die Medizin, wenn sie AIDS «ausrotte», die Welt auch von Homosexualität befreien und somit die Gesellschaft «retten» könne.



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