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Volleyballprofi Dennis Del Valle: Ich bin schwul

Er hofft, mit seinem Coming-out könne er das Leben anderer zum Besseren verändern

Dennis Del Valle
Foto: Instagram/Dennis Del Valle

Der Volleyballprofi Dennis Del Valle hat sich geoutet. Der Puertorikaner spielt beim siebenfachen Schweizer Meister Lausanne UC.

Zwei Monate nach dem Spitzenschwinger Curdin Orlik (MANNSCHAFT berichtete) folgt in der Schweiz schon das nächste Coming-out: Der Volleyballprofi Dennis Del Valle hat in einem Interview mit 24 Heures erzählt, dass er schwul ist.

Der gebürtige Puertoricaner dachte zunächst, er würde es für sich selbst tun. Aber nach einer Welle an Solidarität und Danksagungen, die er erhielt, verstand er, dass sein Coming-out vielen Menschen mehr bedeutete. Und er stellte fest, dass seine Freund*innen und seine Familie ihn akzeptierten und nur wollten, dass er sein Leben geniesst und es ihm gut geht.

Bei Facebook, wo er das Interview und einen englischsprachigen Artikel zu seinem Coming-out teilte, wird er von einen Fans gefeiert. «Du bist ein tolles Vorbild für alle», schreibt eine Userin.


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Del Valle und sein Verein, der siebenfache Schweizer Meister Lausanne UC, waren auf dem Weg zum möglicherweise dritten Pokalfinale in Folge, bevor die Corona-Pandemie begann. Als er zu Hause sass, wurde ihm klar, dass er sich nicht mehr verstecken wollte. Ähnlich begründete kürzlich der Schauspieler Jo Weil den Anlass für sein offizielles Coming-out (MANNSCHAFT berichtete).

«Es muss viele junge Sportler geben, die in der Schweiz und in anderen Ländern versteckt leben», sagte er «Vielleicht kann ich jemandes Leben verändern. Mein Coming-out könnte jemandem mehr Selbstvertrauen geben, sich sicher zu fühlen.»

Wenn Del Valle es bereut, hat er es seinen Teamkollegen nicht früher erzählt hat. Aber dann sei ein Mitspieler, dem er vertraue, direkt zu ihm gekommen und habe ihn gefragt. Del Valles grösste Sorge war gewesen, wie sich sein Schritt auf das Team auswirken würde. «Ich wollte vor allem nicht die Chemie des Teams kaputtmachen, dass es für manche Leute im Umkleideraum unangenehm würde. Dass die anderen anfangen, sich Dinge vorzustellen, nur noch an meine Homosexualität denken und deswegen die Duschen meiden.»


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Aber wenn er zum Training gehe, dann sei das seine Arbeit. «Das ist meine Priorität. Ich bin nicht da, um Jungs auszuchecken oder zu flirten», so der Sportler

Es war ein langer und einsamer Prozess für Del Valle. Er schätzt sich glücklich, dass er nie an Selbstmord dachte oder unter Depressionen litt – wie es viele tun, wenn sie mit ihrer Identität hadern. Es habe aber wohl viele Male gegeben, in denen er sich schämte und nicht in der Lage war, sich selber im Spiegel anzusehen.


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