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Puerto Rico: 3 Morde an trans Frauen binnen 8 Tagen

Aktivist*innen vor Ort sprechen von einer LGBTIQ-feindlichen Gewaltepidemie.

Puerto Rico
(Symbolbild: Claudia Ramírez/Unsplash)

Bereits fünf trans Menschen wurden dieses Jahr auf Puerto Rico ermordet. Für das erschreckende Ausmass an Gewalt machen Aktivist*innen die Politik und religiöse Führer verantwortlich.

«Noch nie in meiner Karriere habe ich so viele Berichte von Todesopfern aus unserer trans Community aus demselben Ort und in derart kurzer Zeit gesehen», sagt Tori Cooper von Human Rights Watch in einer Mitteilung. Wie die US-amerikanische Menschenrechtsorganisation mitteilte, wurde auf Puerto Rico bereits der dritte Mord an einer trans Frau innert weniger Tage gemeldet.

Bereits neunter Mord in diesem Jahr
Penélope Díaz Ramírez soll bereits am 13. April in einer Haftanstalt im Norden von Puerto Rico verprügelt und anschliessend erhängt worden sein. Damit starb die 31-Jährige genau acht Tage vor dem Doppelmord an zwei anderen trans Frauen im Osten der Insel. Diese fand man in einem ausgebrannten Fahrzeug unter einer Brücke. Die Polizei verhaftete in diesem Fall bisher niemanden.

Früher im Jahr erschossen transphobe Täter*innen auf der Insel einen trans Mann im Teenageralter und eine obdachlose trans Frau.


Trans Menschen in Ungarn drohen Diskriminierung und Gewalt

Insgesamt verzeichnen die amerikanischen Behörden bereits neun transphobe Morde. Fünf von ihnen geschahen auf der Karibikinsel Puerto Rico. Wie Human Rights Watch schreibt, könne die Dunkelziffer jedoch noch höher sein. Aktivist*innen vor Ort sprechen von einer «LGBTIQ-feindlichen Gewaltepidemie».

«Der Hass muss enden»
Einer von ihnen ist Pedro Julio Serrano. In The Americano macht er vor allem Politiker*innen und einflussreiche religiöse Führer für die steigende Gewaltbereitschaft gegen LGBTIQ-Menschen verantwortlich. Auch Präsident Trump zählt Serrano zu ihnen. In den Gewalttaten komme der Hass zum Vorschein, den sie mit ihren Reden verbreiten.

«Der Hass muss enden. Jetzt», schreibt Serrano. Es gäbe keinen Platz für Hass in unserer Gesellschaft. «Während wir diese Gesellschaft der Liebe aufbauen, lasst uns gemeinsam nach Gerechtigkeit rufen. Gerechtigkeit für Kevin. Gerechtigkeit für Alexa. Gerechtigkeit für Yampi. Gerechtigkeit für Serena Gerechtigkeit für Layla. Gerechtigkeit für Penélope. Gerechtigkeit für Javier. Gerechtigkeit für Carlos. Gerechtigkeit für Luis. Gerechtigkeit für Emilio.»


Transphobe Gewalt in Deutschland
Auch in Deutschland kommt es immer wieder zu Gewalt gegen trans Menschen. Letzte Woche etwa wurden in Berlin zwei trans Frauen homofeindlich beleidigt und angegriffen (MANNSCHAFT berichtete).

Klagen gegen transphobe Gesetze in Idaho – Kosten in Millionenhöhe!

Im vergangenen Mai hatte das schwule Anti-Gewalt-Projekt in Berlin MANEO aktuelle Zahlen über Gewalt gegen LGBTIQ vorgelegt. Demnach stiegen die Fälle angezeigter Gewalt gegen LGBTIQ in der Hauptstadt um 58 auf 382 an. Gegenüber 2017 ist ein Zuwachs von fast einem Drittel zu verzeichnen.


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