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Blut = Blut – Diskriminierung von Schwulen, Bi und Trans beenden!

In deutschen Krankenhäusern werden lebensrettende Blutkonserven knapp

Blutspender
Bild: iStockphoto

In deutschen Krankenhäusern werden lebensrettende Blutkonserven knapp. Die Ausbreitung des Coronavirus senkt die Bereitschaft zur Blutspende und verschärft so das Problem. Zwei Petitionen verlangen nun das Ende der Diskriminierung von Schwulen, Bisexuellen und trans Menschen!

Die Diskriminierung basiere allein auf Vorurteilen. Homo- und bisexuellen Männern werde grundsätzlich ein unreflektierter Lebenswandel und die fahrlässige Gefährdung der Empfänger/innen unterstellt, heisst es bei Campact, wo bereits etwa 7000 Unterschriften gesammelt wurden.

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Auch die Jungen Liberalen haben jetzt eine Petition auf Change.org gestartet. Darin wird Bundesgesundheitsminister Jens Spahn aufgefordert, das bestehende Blutspendeverbot für homo- und bisexuelle Männer sowie trans Menschen so schnell wie möglich aufzuheben. Blutspenden retten leben, heisst im Text – egal ob schwul oder hetero! «Denn Blut = Blut.»

Derzeit sei die Versorgung mit lebensrettenden Blutpräparaten nur noch auf niedrigstem Niveau gesichert, teilte der DRK-Blutspendedienst kürzlich mit. Gingen nicht genügend Blutspenden ein, so wäre die Versorgung von Patient*innen binnen kurzer Zeit nicht mehr lückenlos abgesichert. Gerade in der Frühphase der Pandemie sei es wichtig verstärkt zu spenden, um einen Vorrat anlegen zu können, hiess es.


«Das ewig gestrige Blutspendeverbot für homosexuelle Männer und transgeschlechtliche Menschen fällt uns jetzt auf die Füsse», erklärte kürzlich Jens Brandenburg, LGBTIQ-Sprecher der FDP.

«Krankenhäuser und Patienten sind dringend auf jede einzelne Blutspende angewiesen. Die Voraussetzung von 12 Monaten Enthaltsamkeit ist medizinisch unnötig und lebensfremd. Statt haltloser Vorurteile sollte nur das tatsächliche Risikoverhalten möglicher Blutspender entscheidend sein», so der FDP-Politiker.

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Die Bundesärztekammer sollte darum schnellstmöglich ihre «Richtlinie Hämotherapie» anpassen und das Blutspendeverbot aufgrund der sexuellen oder geschlechtlichen Identität aufheben. «Notfalls muss der Gesetzgeber den diskriminierenden Ausschluss über eine Klarstellung im Transfusionsgesetz beenden. Es soll niemand sterben müssen, nur weil der mögliche Blutspender der Richtlinie zu schwul war», so Brandenburg.


Im November 2019 hatte die FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag die Aufhebung der diskriminierenden Regelungen zur Blutspende von homosexuellen und transgeschlechtlichen Menschen gefordert (MANNSCHAFT berichtete). Dem schlossen sich jetzt auch die Grünen mit einem eigenen Antrag an (MANNSCHAFT berichtete).


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