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Neue Farbattacke auf Denkmal für homosexuelle Nazi-Opfer

Am Wochenende kam es ausserdem zu einem weiteren transfeindlichen Zwischenfall in Berlin

Denkmal für Homosexuelle
Das Denkmal für homosexuelle Nazi-Opfer in Berlin (Archivbild: Kriss Rudolph)

Das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen wurde wieder beschädigt. Das Sichtfenster wurde beschmiert. Es war nicht der einzige LGBTIQ-feindliche Zwischenfall in der Hauptstadt am Wochenende.

Das Denkmal steht seit elf Jahren im Berliner Tiergarten und wurde bereits mehrmals unter grober Gewaltanwendung beschädigt. Am vergangenen Wochenende wurde das Sichtfenster intensiv mit weisser Farbe beschmiert. Schon drei Monate nach der Einweihung war das Fenster erstmals eingeschlagen worden.

Homophobe Gewalt beim CSD Berlin – neuer Fall bekannt

Der Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg, Jörg Steinert, hat nach dem erneuten Vorfall Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Wegen der wiederholten Fälle von Vandalismus will sich der LSVD Berlin-Brandenburg für eine Videoüberwachung von Gedenk- und Erinnerungsorten einsetzen. 76,2 Prozent der Mitglieder stimmten im Herbst für eine Überwachung, 23,8 Prozent war dagegen.

Das Denkmal wurde auf Beschluss des Deutschen Bundestages gebaut und am 27. Mai 2008 der Öffentlichkeit übergeben; das Denkmal war vom dänisch-norwegischen Künstler-Duo Michael Elmgreen und Ingar Dragset entworfen worden. Die Künstler griffen dabei die Formensprache des Holocaust-Denkmals auf und ergänzten sie durch ein zusätzliches Element: In einer Fensteröffnung ist ein Film mit einer Kuss-Szene zu sehen, der in einer Dauerschleife läuft – es begann mit einem Männerkuss, der 2010 von zwei küssenden Frauen abgelöst wurde.


Trans Mann homophob beleidigt
Bereits am Samstag beschäftigte ein transfeindlicher Vorfall die Polizei in Berlin-Marzahn. Nach Zeugenaussagen waren gegen 16.30 Uhr eine 21-jährige trans Person in Begleitung eines 18-Jährigen und einer 15-Jährigen auf der Allee der Kosmonauten zu einem Geschäft unterwegs. Auf dem Weg dorthin trafen sie auf zwei unbekannte jugendliche oder heranwachsende Männer, mit denen sie in einen verbalen Streit gerieten. Im Verlauf des Streites beleidigten die beiden Fremden den trans Mann laut Polizeibericht wiederholt homophob.

Nachdem er und seine Begleiter*innen das Geschäft wieder verlassen hatten und sich zu einer nahe gelegenen Bushaltestelle begaben, trafen sie dort erneut auf die beiden Unbekannten. Diese waren in Begleitung von zwei weiteren Männern. Nun stürzte sich die Vierergruppe auf den 18-jährigen Begleiter und schlugen ihn zu Boden. Dort sollen sie auch wiederholt gegen seinen Kopf getreten haben.

Als der 21-Jährige die Polizei alarmierte, flüchtete das Quartett unerkannt. Alarmierte Rettungskräfte versorgten den 18-Jährigen zunächst am Ort, brachten ihn jedoch anschliessend zur ambulanten Behandlung in eine Klinik. Auch die 15-Jährige wurde durch Sanitäter zur ambulanten Behandlung in eine Klinik gebracht, da sie deutlich unter Schock stand.



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