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Bibel gibt Ablehnung von Homosexualität nicht her

Viele Hochschullehrer*innen für katholische Theologie, Pfarrer*innen, Priester*innen haben eine Petition unterzeichnet

katholische Kirche LGBTIQ
Symbolbild (Foto: Pixabay/Yolanda)

Eine Ablehnung von Homosexualität im heutigen Verständnis findet in der Bibel kein Argument, heisst es in einem Brief, der an die Bischofskonferenzen in den D-A-CH-Ländern sowie den Vatikan gerichtet ist.

Eine Online-Petition, die die katholische Kirche zur Änderung ihrer Haltung zu nicht-heterosexuellen Menschen auffordert, wurde von zahlreichen Hochschullehrer*innen für katholische Theologie, Mitgliedern und Student*innen von/an katholischen Fakultäten, Pfarrer*innen, Priester*innen, Ordensleuten, Pastoralreferent*innen, Diakon*innen, Religionslehrer*innen sowie zahlreichen anderen Bürger*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz unterzeichnet.

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Die Petition mit dem Titel «Die katholische Kirche muss ihre Haltung zu nicht-heterosexuellen Menschen ändern» ist an die Deutschen Bischofskonferenz, an die Österreichische Bischofskonferenz, an die Schweizer Bischofskonferenz und den Heiligen Stuhl gerichtet.

Die Petition wurde von etlichen Hochschullehrer*innen für katholische Theologie unterzeichnet, aber auch von Barbara Hendricks, der lesbischen Ex-Bundesumweltministerin (SPD), die auch Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) ist und dem schwulen Bundestagsabgeordneten Stefan Kaufmann aus Stuttgart (CDU) sowie zahlreiche Hochschullehrer*innen von katholischen Hochschulen.


Keine Verurteilung Homosexueller zur Enthaltsamkeit!
Gleichgeschlechtliche, tiefe Bindungen werden sowohl im Neuen, als auch im Alten Testament wertschätzend beschrieben (1 Sam 18, 1-4; Rut 1, 14-17; Joh 13, 23-26; Joh 19, 26-27), heisst in den Schreiben. «Eine Ablehnung von Homosexualität im heutigen Verständnis findet in der Bibel kein Argument. Die Verurteilung homosexueller Menschen zur Enthaltsamkeit lässt sich weder aus dem Alten Testament noch aus dem Neuen Testament ableiten.»

Die Bibel verurteile Sexualität, die darauf ausgerichtet ist, anderen Menschen Schaden zuzufügen. Dazu gehörten Vergewaltigung und Kindesmissbrauch (Gen 19, 1-29; 1 Kor 6, 9-10, 1 Tim 1, 10). «Sexualität, die darauf abziele, Macht auszuüben, andere zu erniedrigen, zu unterdrücken, zu verletzen, zu demütigen oder ihre Würde zu verletzten, ist abzulehnen.»

Alle Menschen im Geiste der Nächstenliebe behandeln!
In Röm 1, 24-27 werde eine Abwendung von Gott thematisiert – eine Verurteilung von gleichgeschlechtlicher Liebe im heutigen Sinne lasse sich daraus aber nicht ableiten. «Für alle Menschen – seien sie heterosexuell, homosexuell oder bisexuell – gilt: Lebe Sexualität und Partnerschaft im Geiste des Doppelgebotes der Liebe – oder einfacher: Lebt und liebt im Geiste des Doppelgebotes der Liebe. Alle Menschen sollen wir im Geiste der Nächstenliebe behandeln. Unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung. Die Abschnitte 2357 bis 2359 des Katechismus der Katholischen Kirche zu Keuschheit und Homosexualität sind obsolet und gehören gestrichen.»


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«Ein Ausschluss von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung vom Priesteramt findet in der Bibel kein Argument. Die Alt-Katholische Kirche in Deutschland und mehrere evangelische Landeskirchen ermöglichen eine Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren. Die katholische Kirche sollte diesem Beispiel folgen. Diskriminierung schadet der seelischen und physischen Gesundheit von Lesben, Schwulen und Bisexuellen.»

Auch gegen Konversionstherapien wendet sich die Petition. «Psychotherapien und seelsorgerische Interventionen, die auf einer Veränderung der sexuellen Orientierung abzielen, sind kontraindiziert», heisst es am Ende des Textes.

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