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Madonna fordert strengere Waffengesetze mit neuem Video

Im Video zum Song «God Control» stellt Madonna eine Schiesserei in einem Club nach und erinnert so an das Pulse-Massaker

Madonna
Massaker im Club: Madonna im Video «God Control. (Bild: Youtube)

Im Club geht es hoch zu und her, alle tanzen und feiern – bis ein Schütze das Feuer eröffnet. Die Botschaft von Madonnas neuem Video «God Control» ist klar: Die Queen of Pop fordert strengere Waffengesetze für die USA.

Es sind erschreckende Szenen, die sich im neuen Video «God Control» von Madonna abspielen: In einem New Yorker Club richtet ein Mann mit einer Automatikwaffe ein Blutbad an. Panik bricht aus. Die Menschen schreien und versuchen zu flüchten, während im Hintergrund heitere Discomusik zu hören ist: «This is your wake up call», singt Madonna. Das ist euer Weckruf.

3 Jahre nach «Pulse»-Massaker – «Homosexualität ist kein Verbrechen»

Die Bilder erinnern an das Attentat im queeren Nachtclub «Pulse» vor drei Jahren, das ganze vier Stunden dauerte und als eines der gravierendsten Massaker der USA gilt. 49 Menschen starben, 53 wurden verletzt, viele davon schwer. Das Attentat gilt auch als eines der schlimmsten Gewaltakte gegenüber LGBTIQ-Personen überhaupt.

Madonna nimmt im neuen Video kein Blatt vor den Mund. Nebst der nachgestellten Schiesserei im Club sind auch echte Nachrichtenbilder von Verletzten zu sehen, die nach einer Schiesserei in Arizona ins Krankenhaus gebracht werden. Wütende Menschen demonstrieren gegen die mächtige Waffenlobby und fordern eine Waffenregulierung. In einer Kirche sind mit Blumen geschmückte Särge aufgebahrt und ein trällernder Kinderchor im Hintergrund symbolisiert die Unschuld der Opfer. Nach über dreissig Jahren im Geschäft weiss die Queen of Pop, wie man beim Publikum für Gänsehaut sorgt.


Auf dem Regiestuhl sass der Schwede Jonas Åkerlund, der bereits für Madonnas Video «Ray of Light» und «Music» verantwortlich zeichnete. Im achtminütigen Video hat zudem die Dragqueen Monét X Change – bekannt aus «RuPaul’s Drag Race» – einen Gastauftritt.

«This is your wake up call», schrieb Madonna auch auf Facebook, als sie das neue Video gestern teilte. «Kinder, Jugendliche und marginalisierte Gruppen sind unverhältnismässig stark von Waffengewalt betroffen. Gedenkt den Opfern und fordert eine Waffenregulierung. Jetzt.» Die 60-Jährige rief ihre Fans dazu auf, aktiv zu werden. «Leistet Freiwilligenarbeit, erhebt euch, spendet und geht auf andere zu. Wacht auf und pocht auf Waffengesetze, die Sinn machen. Unschuldige Menschleben hängen davon ab.»

Der Song «God Control» ist eine Anspielung auf das englische Wort «Gun Control», das soviel wie Waffenregulierung bedeutet. Nach «Medellín» und «Crave» ist «God Control» der dritte Song ihres 14. Albums «Madame X», für den Madonna ein Video produzieren liess. Eine Anspielung auf die Waffengewalt machte die Sängerin bereits im Song «I Rise», den sie der LGBTIQ-Community widmete. Im Intro ist ein Mitschnitt aus einer Rede von Emma González zu hören, eine Überlebende des Schulmassakers von Parkland.


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Madonna wäre nicht Madonna, wenn sie mit ihrer Musik nicht auch politische Themen ansprechen würde. In den Achtzigern provozierte sie mit dem Song «Papa Don’t Preach», als sie über eine ungewollte Schwangerschaft sang. Mit Songs wie «Express Yourself» und «Justify My Love» forderte sie die Gleichstellung und sexuelle Befreiung der Frau. Nach der Jahrtausendwende kritisierte sie mit dem Video zu «American Life» den damaligen US-Präsidenten George W. Bush und den Irakkrieg. Das Video – ebenfalls unter der Regie von Jonas Åkerlund – wurde aufs Heftigste kritisiert und Madonna zog es schliesslich zurück.

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