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Streit an Universität Potsdam über Regenbogenflagge

Die Hochschulleitung will zur «queeren Woche» keine Regenbogenfahne gegen Homophobie hissen lassen

Kundgebung Wien
Bild: iStockphoto/nito100

Der Studierendenausschuss ASta der Universität Potsdam hat mit Empörung darauf reagiert, dass die Hochschulleitung der Hochschulgruppe UPride zur «queeren Woche» verboten hat, die Regenbogenfahne an den Flaggenmasten der Uni zu hissen.

«Leider mussten wir feststellen, dass es der Hochschulgruppe UPride zum diesjährigen Pride Month zum wiederholten Male untersagt wurde, an den Flaggenmasten der Universität Potsdam eine Regenbogenfahne zu hissen», heisst es in einer Pressemitteilung vom Donnerstag. «Mit Anlass der 50. Jahrestage des Stonewallaufstandes veranstaltet die Hochschulgruppe eine queere Woche (24.06-27.06.), in deren Rahmen die Regenbogenfahne aufgehangen werden soll. Auch das Aufstellen eines eigenen Fahnenmastes wurde dieses Jahr eingeschränkt.»

Im Gespräch mit der Hochschulgruppe habe die Universität geäussert, dass es nicht gestattet sei, die hochschuleigenen Maste zu nutzen, da sonst ja auch andere Gruppierungen, wie zum Beispiel Neonazis,  ihre Fahnen hissen dürften.

Universität Potsdam wählt konservativsten Weg 
«Diese Begründung ist eine Farce», findet der ASta. Queere Personen würden so gleichgesetzt mit rechten Gruppierungen, die massiv gegen queere Menschen (sowie People of Color, Jüd*innen, Menschen mit Behinderung, …) vorgehen. Die Uni zeige so nicht nur, dass ihr die Rechte von LGBTQ gleichgültig seien, sie gehe aktiv gegen Aktionen von Studierenden gegen Homo- und Queerfeindlichkeit vor. Dabei habe sich das Hissen der Regenbogenfahne zum Pride Month in vielen anderen Institutionen bereits etabliert – selbst vor Rathäusern und Polizeipräsidien ist die Regenbogenfahne oft zu finden. Die Universität Potsdam hingegen habe sich für die konservativste aller Möglichkeiten entschieden, so der ASta.


US-Botschaft in Bern hisst die Regenbogenfahne

«Wir verurteilen das Vorgehen der Universität aufs Schärfste und fordern die sofortige Erlaubnis der Nutzung der universitätseigenen Fahnenmaste – Für ein klares Statement gegen Homo- und Queerfeindlichkeit an der Hochschule und überall!»

Laut Bericht der PNN habe die Uni der Hochschulgruppe die Möglichkeit eingeräumt, die Flagge mit eigenen, mobilen Masten zu hissen. Oliver Günther, Präsident der Uni, habe die Initiative der Hochschulgruppe UPride wiederholt begrüsst und diese auch unterstützt. So sei er bei der Flaggenhissung 2015 dabei gewesen und habe auch ein kurzes Grusswort gehalten. Auch dieses Jahr sei eine Beteiligung des Präsidiums geplant.

Fahnenkunde: Diese Fahnen sind Teil des Regenbogens

Unterdessen habe sich der Landesverband AndersARTiG ebenfalls dafür ausgesprochen, dass die Fahne am Mast der Hochschule gehisst werden dürfe.


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