in

Ausschluss von Google von San Francisco Pride gefordert

Ehemalige Google-Mitarbeitende und LGBTIQ-Aktivist*innen bezichtigen den Onlinegiganten des Pinkwashings

Google an der Zurich Pride 2018. (Bild: Mannschaft Magazin)

Eine Petition fordert das Organisationskomitee der San Francisco Pride auf, Google vom Umzug und den Festlichkeiten Ende Juni auszuschliessen. Grund seien die fehlenden Massnahmen gegenüber homophoben Beschimpfungen auf Youtube.

Die Veranstalter*innen der San Francisco Pride prüfen einen Ausschluss von Google vom Umzug und den Pridefestlichkeiten. Dazu bewegt hatte sie eine Petition von LGBTIQ-Aktivist*innen und ehemaligen Google-Mitarbeitenden.

UMFRAGE: Bist du ein Pride-Tourist?

Auslöser ist Googles angebliche Untätigkeit gegenüber homophoben Inhalten auf der Tochtergesellschaft Youtube. Die Teilnahme an der Pride sei eine Form des «Pinkwashings», schreiben die Initiant*innen.

Den Stein ins Rollen gebracht hatte der offen schwule Journalist Carlos Maza. Er fordert Youtube auf, die Videos des konservativen Kommentators und Youtubers Steven Crowder zu entfernen, in denen er sich wiederholt homophoben Beschimpfungen ausgesetzt sieht.


Crowder habe ihn mehrmals als «schwulen Mexikaner» oder «lispelnde Schwuchtel» bezeichnet. Zudem nutze der Konservative seine Youtube-Plattform, um Fanartikel mit der Aufschrift «Sozialismus ist für Schwuchteln» zu verkaufen. Maza schnitt die entsprechenden Stellen mit den Beleidigungen zusammen und postete das Video auf Twitter.

As expected, @YouTube’s failure to enforce their anti-abuse policies means Crowder is leaning into making jokes about my sexual orientation, ethnicity, voice, and appearance.

He is emboldened because he knows YouTube won’t punish him. pic.twitter.com/lMJjetNIkt

— Carlos Maza (@gaywonk) 8. Juni 2019

In einer ersten Reaktion hatte sich Youtube auf die Seite von Crowder gestellt. Die homophoben Beleidigungen würden nicht gegen die Nutzungsbedingungen verstossen. Nachdem sich jedoch der öffentliche Druck erhöht hatte, krebste die Tech-Firma zurück und kündigte an, keine Werbeeinnahmen mehr an Crowder auszuzahlen, solange dieser weiterhin eine homophobe Sprache verwende.

Während die einen den Entscheid begrüssen, geht er anderen nicht weit genug. Sie fordern eine rigoroses Vorgehen gegen Homophobie in Form einer Sperre, so wie es etwa bei Twitter üblich ist. Konservative Stimmen – darunter der Texas-Senator Ted Cruz – sprachen sich für Crowder aus. Eine Einstellung der Werbemassnahmen oder gar eine Sperre käme einer Zensur gleich.


Tel Aviv feiert Pride und zeigt Trump den Mittelfinger

Die Veranstalter der San Francisco Pride liess in einer Mitteilung verlauten, dass man die Entwicklungen im Auge behalten werde, bevor man sich für einen Ausschluss von Google ausspreche.


Hassgewalt in Berlin

Homophober Angriff mit Reizgas in Berlin

Bhutan Homosexualität

In Bhutan ist Homosexualität nicht mehr strafbar