in

Schwuler Lehrer ermordet – Mexikos Polizei geht von Hassverbrechen aus

Mindestens 202 Morde an queeren Mexikanern wurden zwischen 2014 und 2016 verzeichnet

Schwuler Lehrer
Foto: Facebook

Hugo Méndez wurde in seinem Haus in der zentralmexikanischen Puebla erstochen. Zuvor war er bereits wegen seiner Homosexualität bedroht worden.

Die Polizei geht in ihren Ermittlungen von einem Hassverbrechen aus: Der schwule Grundschullehrer Hugo Méndez war vergangene Woche ermordet in seinem Haus aufgefunden worden. Die Nachbarn hatten die Polizei alarmiert, nachdem sie verdächtige Geräusche gehört hatten. Als der Notarzt kam, konnte er nur noch den Tod des Lehrers feststellen.

Razzia in Mexiko: Polizei bricht Vorführung von LGBT-Film ab

Menschen, die ihm nahestanden, beschreiben ihn als einen «sehr engagierten und sensiblen Menschen, der wegen seiner Homosexualität zahlreiche Drohungen erhalten hatte». Méndez arbeitet neben seinem Job in der Schule auch als Tanzlehrer und setzte sich ehrenamtlich für Kinder ein.

Sie töteten ihn wegen seiner sexuellen Orientierung

«Sie töten ihn nicht, weil er Lehrer ist oder eine Tanzgruppe leitete, sie töteten ihn wegen seiner sexuellen Orientierung», sagte ein Menschenrechtsaktivist gegenüber dem Portal desastre.mx. «Wir sind entsetzt. Die Polizei muss den Täter finden und ihn bestrafen, wie es im Rahmen des Gesetz möglich ist. Er war einer von uns.»


Jeden Monat werden im Durchschnitt sechs Mitglieder der LGBTIQ-Community Mexikos getötet, wie Gay Star News schreibt. Mindestens 202 Morde an queeren Menschen wurden zwischen 2014 und 2016 verzeichnet. Vor allem trans Frauen sind die Opfer. Neben 108 trans Frauen wurden 93 Schwule und eine Lesbe ermordet.

Alejandro Brito, Geschäftführer  der Menschenrechtsorganisation Letra S zufolge, sind häufig Gangs für die Morde verantwortlich. Schwule würden häufig in Dating-Apps angesprochen und wenn die Täter bei ihnen zu Hause sind, töteten sie sie und rauben sie aus.

Hunderte Schüler demonstrieren für schwulen Lehrer

«Die Täter gehen mit extremer Brutalität vor als wollten sie ihr Opfer für ihre sexuelle Orientierung bestrafen», so Brito.


Homosexualität ist in Mexiko zwar seit über 100 Jahren legal. Allerdings wurden noch bis 1998 Gesetze wegen «öffentlicher Unmoral» gegen homosexuelle Handlungen angewandt. Schwule und lesbische Paare können in mehreren Bundesstaaten und in der Hauptstadt Mexikos heiraten. Am 4. Juni 2015 hat der Oberste Gerichtshof zudem entschieden, dass ein Ehe-Verbot für Homopaare gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz in der mexikanischen Verfassung verstößt.


«Just Friends»

«Just Friends» – eine Sommerliebe im Februar

geoutet

Im Job ist nur jeder dritte queere Arbeitnehmer geoutet