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Schwuler Thüringer könnte Chef der Jungen Union werden

Verbände aus Hessen und Baden-Württemberg sollen bereits ihre Unterstützung für Stefan Gruhner zugesagt haben

Stefan Gruhner
Stefan Gruhner (Foto: CDU)

Der bisherige JU-Bundesvorsitzende Paul Ziemiak war auf dem CDU-Bundesparteitag im Dezember zum Generalsekretär der Partei gewählt worden und lässt den Vorsitz ruhen. Der offen schwule Stefan Gruhner könnte ihn beerben.

Der Chef der Jungen Union Thüringen und CDU-Landtagsabgeordnete Stefan Gruhner könnte neuer Bundeschef der Nachwuchsorganisation von CDU und CSU werden. Wie bild.de am Samstag berichtete, sei der Vorschlag auf Initiative des NRW-Vorsitzenden der Jungen Union, Florian Braun, gemacht worden.

Braun selber, der bisherige Favorit, will bei der ausserordentlichen Wahl am 16. März nicht kandidieren. Der 29-Jährige sagte der Rheinischen Post, er habe sich nach eingehender Prüfung gegen eine Kandidatur entschieden. Er wolle sich auf sein Landtagsmandat konzentrieren.

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Die Verbände aus Hessen und Baden-Württemberg hätten bereits ihre Unterstützung zugesagt. Der bisherige JU-Bundesvorsitzende Paul Ziemiak war auf dem CDU-Bundesparteitag im Dezember zum Generalsekretär der Partei gewählt worden und lässt daher sein JU-Amt derzeit ruhen.


Wenn Gruhner gewählt wird, würden die Jugendorganisationen beider Volksparteien CDU und SPD von homosexuellen Politikern geführt. Auch Jusos-Chef Kevin Kühnert ist schwul. 

Gruhner ist 34 Jahre alt und wäre lediglich ein Übergangsvorsitzender. Laut JU-Satzung erlischt die Mitgliedschaft mit Vollendung des 35. Lebensjahres. Hat ein Mitglied bei Vollendung des 35. Lebensjahres ein JU-Amt inne, so erlischt die Mitgliedschaft mit Ablauf der Amtsperiode. Die Mitglieder des Bundesvorstandes werden für zwei Jahre gewählt.

Seit Juli 2017 offen schwul
Im Juli 2017 hatte sich der Thüringer Landespolitiker Stefan Gruhner gegenüber der Osttühringer Zeitung geoutet. Der 32-Jährige ist seit über acht Jahren Landesvorsitzender der Jungen Union in Thüringen und seit 2014 Landtagsabgeordneter.


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Anders als Schleswig-Holsteins Parteichef Daniel Günther hält Gruhner nichts von möglichen Koalitionen der CDU mit der Linken. «Wer Koalitionen aus CDU und Linke erwägt, legt die Axt an die Grundüberzeugungen der CDU an. So schafft man eine neue nationale Front», so Gruhner. Gegenüber der Welt nannte er solche Pläne eine «verrückte Schnapsidee».


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