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Schwuler Italiener adoptiert Kind mit Down-Syndrom, wird gefeiert

Luca Trapanese kämpft für das Adoptionsrecht homosexueller Eltern

Down-Syndrom

Luca Trapanese und sein Partner leiteten über Jahre eine Hilfsorganisation für Menschen mit Behinderung. Sie wollten ein Kind adoptieren, doch dann ging die Beziehung in die Brüche. Damit sanken seine Chancen, für eine Adoption zugelassen zu werden, gegen Null. Doch dann kam Alba.

Mehr als 20 Familien hatten das neugeborene Mädchen abgelehnt, doch Luca musste nicht lange überlegen, als ihn das Familiengericht 2017 anrief. Sein grösster Wunsch ging in Erfüllung. Das Mädchen mit Down-Syndrom erfülle sein Leben jeden Tag mit Freude, erzählte der 41-Jährige gegenüber der BBC.

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Alleinstehende können in Italien nur dann ein Kind adoptieren, wenn sie Verhaltensstörungen haben oder behindert sind und von allen anderen Familien abgelehnt worden seien. «Damit war ich absolut einverstanden», sagt Luca, «Wegen meiner Erfahrungen wusste ich, dass ich in der Lage bin, mit allen Problemen umzugehen, die das Kind haben könnte.»


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Luca selbst wurde adoptiert; da war er allerdings schon erwachsen und hatte biologische Eltern, die sich um ihn kümmerten. Während seiner Arbeit als Leiter der Organisation für behinderte Menschen freundete er sich mit einem Mann namens Francesco an. Dessen alleinstehende Mutter Florinda machte sich Sorgen, was nach ihrem Tod mit ihm passieren würde. Also fragte sie Luca, ob sie ihn adoptieren dürfe, damit er sich später als offizielles Familienmitglied um Francesco kümmern konnte. Er willigte ein.

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Im Juli 2017 erreichte Luca ein Anruf des italienischen Familiengerichts: «Sie sagten, sie hätten ein kleines Mädchen für mich. Ihr Name war Alba und sie war 30 Tage alt. Sie hatte das Down-Syndrom und wurde von ihrer biologischen Mutter verlassen. Sie wurde außerdem von mehr als 20 Familien abgelehnt. Ich konnte meine Freude kaum im Zaum halten.» Er sagte sofort Ja.

Gleich darauf sei er ins Krankenhaus gefahren, um Alba abzuholen. Bis heute erinnert er sich an den bewegenden Moment, in dem er das Mädchen das erste Mal im Arm hielt.

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Über seine ungewöhnliche Familie schrieb er ein Buch. «Nata per te» (deutsch: Für dich geboren) verkaufte sich in Italien schon über 10.000 Mal. Auf Facebook schreibt er außerdem ein persönliches Blog, lässt seine Follower an seinem Leben mit Alba teilhaben. Indem er an die Öffentlichkeit geht, möchte Luca die Diskussion über das Adoptionsrecht homosexueller und alleinstehender Eltern positiv beeinflussen.

Seine Follower feiern ihn. «Danke, dass du einen Engel adoptiert hast!», schreibt eine Userin. Und eine andere meint: «Frohes neues Jahr. Ihr seid wunderschön.»

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Seit gut einem Jahr leben Luca und Alba nun schon als Familie. «Es fühlte sich direkt so an, dass sie meine Tochter ist», sagt er. «Ich bin stolz, ihr Vater zu sei.»

Auch wenn Albas Großmütter immer wieder versuchten, sich einzumischen, erzählt Luca mit einem Augenzwinkern, empfinde er über das neue Familienleben einfach nur Freude. «Sie will die ganze Zeit immer nur spielen, essen und tanzen.»


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