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Erneut homophober Vandalismus am Magnus-Hirschfeld-Ufer

Die Gedenktafeln, die in Berlin an die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung erinnern, wurden erneut beschädigt

Magnus-Hirschfeld-Ufer
Foto: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, 2.5 Generic, 2.0 Generic and 1.0 Generic license

Die beiden Gedenktafeln am Magnus-Hirschfeld-Ufer, die an die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung erinnern, wurden erneut beschädigt. Die Augen von Anita Augspurg und Karl Heinrich Ulrichs wurden ausgekratzt. Die gleichen Beschädigungen fanden zuletzt im Sommer 2017 statt. Außerhalb des Bildbereiches gibt es weitere Beschädigungen auf der Oberfläche der Tafeln.

Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg hat bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt gestellt. Die Kulturverwaltung als Inhaberin der Tafeln wurde um Schadensbeseitigung gebeten. Augspurg war eine Vertreterin der linken radikalen Frauenbewegung, eine Vorkämpferin für die Emanzipation der Frau und lesbisch. Sie starb 1943 in Zürich. Ulrichs, ein offen schwuler deutscher Jurist, war ein früher Einzelkämpfer der Homosexuellen-Bewegung im 19. Jahrhundert.

Immer wieder Vandalismus am Magnus-Hirschfeld-Ufer
Die in etwa 30 Jahren mühevoll aufgebauten Gedenk- und Erinnerungsorte für die homosexuelle Verfolgungs- und Emanzipationsgeschichte wurden in den vergangenen Jahren wiederholt beschädigt. Der Vandalismus fand meist in zeitlicher Nähe statt. Bislang konnten keine Täter ermittelt werden.


Erst vor knapp zwei Wochen war im Tiergarten Berlin das Denkmal für verfolgte Homosexuelle in der Nazizeit beschädigt worden.


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