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Nach Verhaftungen: Beirut Pride abgesagt

Wie die Beirut Pride auf Ihrer Webseite mitteilt, werde alle Pride-Events eingestellt. Auslöser war die Verhaftung mehrerer Pride-Organisatoren*innen und -Gäste nach eine Gespräch mit den Zensurbehörden. Diese hatten zuvor eine Lesung zu LGBT-Themen verboten.

«Die meisten Teilnehmer verliessen den Veranstaltungsort, weil sie eine Eskalation oder willkürliche Festnahmen befürchteten. Wir diskutierten die Idee, den Lesesaal in eine Privatresidenz zu verlegen. Doch die Diskussion wurde unterbrochen, als Vertreter der Vice Police den Saal betraten und mich baten, sie sofort zur Untersuchung zu begleiten», berichtet Organisator Hadi Damien.

Er und viele weitere wurden ohne Haftbefehl zur Polizeistation geführt. «Wir waren 39 Personen in einem Arrestraum für fünf Personen. Auf dem Boden sitzend, sammelte ich meine Ideen, überlegte mir Lösungen für die Fortsetzung der Pride.» Einige Festgenommene berichten von körperlicher und verbaler Gewalt.

Nach einem Anruf bei der Staatsanwaltschaft wurden den Organisatoren*innen zwei «Lösungen» angeboten. Die erste war, alle Veranstaltungen der Pride, die bis zum 20. Mai geplant sind, abzusagen und ein Vertrag zu unterschreiben, dass die Aktivitäten nicht stattfinden werden – im Gegenzug würden alle vorbehaltslos freigelassen.


Die zweite Alternative bestand darin, alle Veranstaltungen der Beirut Pride, die bis zum 20. Mai geplant sind, abzusagen und das oben genannte Versprechen nicht zu unterzeichnen. Der Organisator entschied sich für Letzteres. Weshalb er nun gemäss Berichten einem Untersuchungsrichter zugewiesen wurde, der ihn auf der Grundlage von Artikeln über die «Aufstachelung zur Unmoral» und den «Verstoss gegen die öffentliche Moral» befragen wird.

Mittlerweile befinden sich alle Aktivisten*innen wieder auf freiem Fuss. Alle Aktivitäten rund um die Beirut Pride wurden aber abgesagt. Das Innenministerium teilt mit, es sei nicht in der Lage, eine sofortige Stellungnahme abzugeben.

Der Libanon war das erste arabische Land, das im vergangenen Jahr eine LGBT-Pride abhielt, obwohl die Eröffnungsveranstaltung aus Sicherheitsgründen nach Drohnungen von Gewalt abgesagt wurde.


 

 


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