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Hetero? Schwul? „Wir sind alle gleich“

Bender & Schillinger
Foto: Screenshot

„Frauen oder Männer lieben, das sind zwei Seiten eines Spiels – wir sind alle gleich“, heißt es im neuen Song des Mainzer Duos Bender & Schillinger „Lovelesson“. Er erzählt die Coming-out Geschichte eines jungen Mannes, der in einem konservativen, streng christlichen Umfeld in Amerika aufwächst. Diese Lektionen des Vaters bestehen aus Gewaltausübung bis hin zum Mord an seinem eigenen Sohn.

Die Geschichte ist motiviert durch den Film „Call me Kuchu“, eine Dokumentation über David Kato, den Aktivisten für Homosexuellenrechte in Uganda, der während der Dreharbeiten ermordet wurde; „kuchu“ ist in dem afrikanischen Land die Bezeichnung für „queer“ bzw. „schwul“. Eine weitere Inspirationsquelle war der Mord an einem schwulen Studenten aus Wyoming, an Matthew Shepard, der 1998 von Mitstudenten brutal getötet wurde. 2016 und 2017 hat die Geschichte des Songs eine bedrückende Wendung genommen, denn sie wurde traurige Wirklichkeit: In zwei Fällen töteten Väter in den USA ihre eigenen Söhne, weil sie schwul waren.

Im diesem Musikvideo nun geht es um die Liebe zwischen zwei Männern. Dabei wandelt sich die Szenerie im Verlauf des Videos von einer Kampf- hin zu einer Liebesszene und bildet somit das bildliche Gegenstück zur textlichen Ebene, die den Verlauf der Entdeckung der Liebe bis hin zur maximalen Gewaltausübung – dem Mord – beschreibt.

„Der Kampf der beiden Männer stellt sich im Video zunächst als Kampf gegeneinander dar, ist aber auf einen zweiten Blick vielmehr ein innerlicher Kampf und ein Kampf um etwas – das Zulassen der (erotischen) Liebe zwischen den beiden Männern“, schreibt die Plattenfirma. „Das Video wirft darüber hinaus die Frage auf, wie Maskulinität und Körperlichkeit zusammenhängen und wie dieses Zusammenspiel stereotype Geschlechterrollen wie die des starken Mannes entwirft – und wie diese überwunden werden können. Indem nämlich klar wird, dass Berührung, vor allem zwischen Männern, immer kontextabhängig ist und dass es möglich ist, diesen Kontext zu verändern, indem man ihm eine neue Bedeutung einschreibt. Der Hintergrund – die anfeuernden Menschen – bleibt gleich, aber im Vordergrund hat die Berührung der beiden Männer durch den inneren Wandel plötzlich eine vollkommen andere Bedeutung.“

Linda Bender und Chris Schillinger sind ab 23. April auf Tour durch Deutschland, Luxemburg und Frankreich:

23.04.18 – Hamburg | Astra Stube Musikkultur e.V.
24.04.18 – Berlin | Kantine am Berghain
25.04.18 – Dresden | Ostpol w/ Moglebaum
26.04.18 – Frankfurt | Ponyhof
27.04.18 – Düsseldorf | The TUBE
28.04.18 – Fröndenberg | Kulturschmiede Fröndenberg/Ruhr
29.04.18 – Kassel | Kulturzentrum K19
09.05.18 – (LUX) Luxemburg | Rotondes
11.05.18 – Saarbrücken | Kleiner Klub
12.05.18 – Würzburg | CAIRO, Jugendkulturhaus Würzburg
17.05.18 – Nürnberg | club stereo
18.05.18 – München | Backstage München
20.05.18 – Regensburg | Heimat Regensburg
24.05.18 – (FRA) Dijon | Péniche Cancale

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