Verweiblicht, schwach, zu tuntig. Immer wieder werden homosexuelle Männer von anderen Schwulen diskriminiert, weil gewisse Rollenbilder aus der heterosexuellen Welt unreflektiert übernommen werden. Das muss und darf nicht sein.
Ein männlicher Fussballfan, der kein Bier trinkt und sich vegan ernährt. Eine filigrane Ballerina, die auf Heavy Metall steht und das ABC rülpst. Ein weibliches Topmodel, das zuhause Holz hackt und Traktor fährt. Klingt alles irgendwie seltsam und passt nicht so richtig? Klar, diese Beschreibungen spielen mit Klischees. Sie sollen aber etwas aufzeigen: Mit vielen Rollen, die Menschen im Alltag einnehmen – sei es diejenige des Fussballfans oder der Ballerina, sei es diejenige einer Mutter oder eines Vaters – sind gewisse Erwartungshaltungen verknüpft. Dieses Rollendenken hilft uns, den Alltag zu strukturieren und zu vereinfachen. Wir können abschätzen, wie sich unser Gegenüber verhalten wird. Dementsprechend sorgt oftmals für Erstaunen oder Verwirrung, wer anders ist und handelt als angenommen.