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Bekommen die USA einen schwulen NATO-Botschafter?

Im November kurz nach der Wahl Donald Trumps zum 45. Präsidenten hatte es so ausgesehen, als würde Richard Grenell US-Botschafter bei den UN werden. Nun wird die NATO sein Arbeitsplatz: Laut Berichten verschiedener US-Medien wird Trump den offen schwulen Mann als neuen NATO-Botschafter der USA berufen. Grenell, der die Ehe-Öffnung unterstützt und als konservatives Thema bezeichnet, würde damit der hochrangigste LGBT-Vertreter der Trump-Administration. Er und sein Partner Matt Lashley sind seit bald 14 Jahren zusammen.

Richard Grenell
Foto: Twitter/Matt Lashley

Grenell ist Republikaner und Trump-Unterstützer. Via Twitter beschuldigt er Journalisten immer wieder, negativ über den Präsidenten und die republikanische Partei zu schreiben. Als der US-Präsident kürzlich das Verteidungsbündnis NATO als „obsolet“ beschrieb, bekam er Unterstützung von Grenell. „Ich glaube, es geht ihm um eine Reform – aber nicht darum, die NATO abzuschaffen“, lautete sein Kommentar.

Unter Präsident George W. Bush war er schon Sprecher der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen. Danach hat Grenell im Wahlkampf 2012 kurze Zeit als Berater in Fragen der nationalen Sicherheit für Mitt Romney gearbeitet. Nach Informationen der New York Post ist sein plötzlicher Rücktritt auf einen Rechtsruck in der Partei und auf Bedenken wegen seines Schwulseins zurückzuführen.


[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=““ class=““ size=““]Kein anderer republikanischer Präsidentschaftskandidat in der Geschichte der USA hat sich so laut und stolz der LGBT-Gemeinde zugewandt.[/perfectpullquote]

Obwohl der Republikaner Kommentator beim konservativen Fernsehsender Fox-News ist, setzt er sich aber auch für die Rechte von Schwulen und Lesben ein. Dasselbe tue auch Trump, so Grenell. Kurz vor der Wahl im vergangenen Jahr hatte er in der Washington Times geschrieben: „Kein anderer republikanischer Präsidentschaftskandidat in der Geschichte der USA hat sich so laut und stolz der LGBT-Gemeinde zugewandt. Und doch wurde über den Momet kaum von den Medien berichtet, obwohl Mr Trump von viel Presse umgeben war.“ Grenell bezog sich auf eine Wahlkampfverstaltung in Colorado, wo Trump die Regenbogenflagge gezeigt hätte. Politische Reporter hätten, wenig überraschend, weitgehend diesen Moment verschwiegen, in dem ein Republikaner das negative Medien-Image widerlegt habe.

Im Februar 2017 hat Donald Trump die von Barack Obama eingeführte Freizügigkeit für Trans*-Menschen abgeschafft. Unter seinem Vorgänger war ihnen freigestellt worden, welche Toiletten und Umkleidräume sie etwa an Universitäten benutzen.



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