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Hat die NFL bald ihren ersten offen schwulen Spieler?

Alan Gendreau
Foto: ZVG/Outsports

In den USA gibt es weder im professionellen Eishockey, Baseball, Basketball noch im American Football einen offen schwulen Spieler. Dies könnte sich mit Alan Gendreau nun bald ändern.

In einem Videobericht von Outsports, einer amerikanischen Newsplattform für schwullesbischen Sport, spricht Alan Gendreau über seine Hoffnungen als professionellen Spieler in der NFL. Er war der Topscorer für das Footballteam der Middle Tennessee State University im Süden der USA, dem sogenannten Bibelgürten, und erzielte das zweitlängste Feldtor in der Geschichte des College Teams. Obwohl er im letzten Jahr nicht in die engere Auswahl für die NFL kam, steht Alan jetzt gemäss Outsports in konkreten Verhandlungen mit einem NFL-Team.

«Es gibt keinen Widerspruch zwischen dem Schwulsein und dem Footballspielen», so Alan. «Ich möchte Leute wissen lassen, dass man immer noch sein Bestes geben und sich treu bleiben kann, auch wenn man schwul ist. Ich hatte keine Probleme damit, meine Freunde auch nicht. Die Leute sollen wissen, dass es okay ist.» Alan geht vor seinen Mitspielern offen mit seiner Homosexualität um. Auch wenn fast alle im Team religiös seien und mit einem Geistlichen vor jedem Spiel beten, so habe sich Alan wegen seiner Homosexualität noch nie anders behandelt gefühlt. Die Religion spiele eine grosse Rolle im Zusammenhalt der Mannschaft.

Von der Kirche enttäuscht
Alles andere als offene Arme erlebte Alan in der örtlichen Kirche. Er liebt die Musik und trat noch in der High School dem Kirchenchor bei, wo er eine Führungsfunktion einnahm. Sein Freund und seine Freunde sassen am Heiligabend in der Kirche als Alan den Gottesdienst sang. «Einer der Eltern hat dem Pfarrer gesagt:‹Alan Gendreau ist schwul.› Der Pfarrer liess mir darauf ausrichten, dass ich doch höflichst von meiner Führungsfunktion zurücktreten solle», sagt Alan. «Ich bin in dieser Kirche getauft worden und aufgewachsen. Dass ich so gemieden wurde war ein Stich ins Herz.»


Auch in der NFL spielt die Religion eine wichtige Rolle und ist gemäss vielen Sportskennern der Grund, weshalb sich viele schwule Spieler nicht outen. Auf CNN bestätigte der ehemalige NFL-Profispieler Brendon Avanbadejo, dass vier professionelle NFL-Spieler ihr öffentliches Coming-out gemeinsam planen, um sich dabei gegenseitig unterstützen zu können. Sollte Alan Gendreau in die Liga aufgenommen werden – die gewonne Publicity als schwuler Spieler könnte ihm dabei nützlich sein – könnte er ihnen zuvorkommen.


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