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Wasserfallen: «Gleichgeschlechtliche Paare sollen keine Eltern sein.»

christian Wasserfallen
FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen. (Bild: Parl.ch)

Gleichgeschlechtliche Paare, die in einer eingetragenen Partnerschaft leben, dürfen keine Kinder adoptieren. Mit 97 zu 83 Stimmen (8 enthalten, 11 nicht teilgenommen) hat es der Nationalrat am 30. September versäumt, dieser diskriminierenden Situation eine Ende zu setzen. Die Petition «Gleiche Chancen für alle Familien» wurde abgelehnt.

Auch Christian Wasserfallen der FDP, bisheriger Nationalrat des Kantons Bern und aktueller National- und Ständeratskandidat, stimmte dagegen.

Mannschaft Magazin schrieb ihm einen offenen Brief und erhielt folgende Antwort:

Sehr geehrte Redaktion


Danke für Ihre Stellungnahme. Ich gebe es offen zu, dass ich zwar in wirtschaftlichen Belangen liberal bin, das aber bei gesellschaftlichen Fragen nicht so ist. Ich bin nicht überzeugt davon, dass gleichgeschlechtliche Paare auch Eltern sein sollen. Das entspricht nicht meinen persönlichen Grundhaltungen. Diese Diskussion ist denn auch gar nicht rein argumentativ zu führen sondern basiert halt wirklich auf individuellen Grundwerten. In der Politik gibt es auch die Situation, wo man einmal verliert und ein anderes Mal gewinnt. Danke für Ihre Kenntnisnahme.

Viele Grüsse
Christian Wasserfallen

Der offene Brief an Herrn Wasserfallen:


Guten Tag Herr Wasserfallen

Dieser Brief wird auf unserer Website als offener Brief abgedruckt. Wir würden uns daher auf eine Stellungnahme Ihrerseits freuen.

Auf Ihrer Website behaupten Sie, einiges in Ihrer Legislatur erreicht zu haben. Sie schmücken sich und die FDP mit dem Titel einer «liberalen und urbanen Alternative.» Das «Erfolgsmodell Schweiz» müsse man «erfolgreich weiterentwickeln». Trotzdem haben Sie am Freitag, 30. September gegen die Annahme der Petition «Gleiche Chancen für alle Familien» gestimmt. Haben schwule und lesbische Paare nicht das Recht, Eltern zu sein? Sind sie nicht genauso fähig, Kinder mit Liebe, Geborgenheit und Lebenserfahrung zu erziehen?

Ich bin massiv enttäuscht von Ihnen und Ihrer Partei. Die Petition «Gleiche Chancen für alle Familien» ist mit 97 zu 83 gescheitert. Hätten sich nur sieben weitere Vertreter Ihrer «liberalen» Partei für die Annahme der Petition eingesetzt und nicht dagegen, sähe die Situation jetzt anders aus. Anstatt anderen europäischen Ländern nachzuhinken, hätte unser Land eine «liberale» Vorbildfunktion eingenommen.

Schade, dass Sie unsnicht dieselben Rechte zugestehen wie Sie es für sich selbst tun. Nehmen Sie sich Ihre Parteikollegen wie Christa Markwalder oder Peter Malama zum Vorbild.

Freundliche Grüsse

Die Redaktion von Mannschaft Magazin


ricky martin

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