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«Achtung schwul» – Wikipedia-Eintrag von Hitzlsperger gehackt

Bis zum Mittag stand die homophobe Geschmacklosigkeit am Montag online

Thomas Hitzlsperger
Thomas Hitzlsperger wurde Opfer einer homophoben Online-Attacke (Fotos: Screenshot)

Der Wikipedia-Eintrag zum ehemaligen deutschen Nationalspieler Thomas Hitzlsperger wurde offenbar gehackt. Dort wurde am Montag vor seiner Homosexualität gewarnt.

In der Vorschau des Wikipedia-Eintrags des offen schwulen Ex-Kickers war in Grossbuchstaben zu lesen: «Achtung Obacht vor dem Weiter lesen!!! Thomas Hitzlsperger ist schwul weiterlesen ist nach dieser Information auf eigene Gefahr!! Wikipedia haftet nicht!»

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Noch bis in den Vormittag hinein war der geschmacklose Eintrag noch zu lesen, wie verschiedene Medien berichten. Offenbar wurde der Wikipedia-Eintrag des ehemaligen Nationalspielers gehackt. Bis zum Mittag war die Geschmacklosigkeit entfernt.

Der bisherige Sport-Vorstand Thomas Hitzlsperger war beim VfB Stuttgart kürzlich zum Vorstands-Vorsitzenden aufgestiegen (MANNSCHAFT berichtete). Der Verein hat die Personalie vergangene Woche offiziell verkündet. Der offen schwule Ex-Kicker soll weiter als Sport-Vorstand fungieren und beide Ämter in Personalunion ausführen.


Es ist eine steile Karriere für den 37-Jährigen, der seit zwei Jahren DFB-Botschafter für Vielfalt ist (MANNSCHAFT berichtete) und das neue Amt am 15. Oktober offiziell übernimmt. Thomas Hitzlsperger ist bei Fans, Vereinsmitgliedern aber auch innerhalb der Geschäftsstelle sehr beliebt und erlebt nun also die nächste Beförderung. Seit seiner Rückkehr zum VfB war er schon Mitglied des Präsidiums und Leiter der Nachwuchsabteilung; seit Februar ist er Sportvorstand des Bundesliga-Absteigers.

Bald ist sein Coming-out sechs Jahre her: Der 8. Januar 2014 war ein besonderes Datum – für den deutschen Fussball im allgemeinen und für Thomas Hitzlsperger im besonderen. Damals vor fünf Jahren gab er der Wochenzeitung Die Zeit ein historisches Interview, auch ein eigens aufgenommenen Video gab es dazu. «Ich äussere mich zu meiner Homosexualität», lautete damals sein erster Satz in der Zeitung (MANNSCHAFT berichtete).

Als Hitzlsperger im Februar als neuer Sportvorstand des Stuttgart Klubs vorgestellt wurde, wurden Berichte bei Sky online mehrfach homophob kommentiert. «Mit Hitzlsperger wird das Feld jetzt von hinten aufgeräumt», hiess es dort unter anderem oder: «Oooh, 23 Männer, ein Paradies für T.H».


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Ein Sky-Redakteur schrieb später bei Twitter, man käme angesichts der vielen Hasskommentare gar nicht mit dem Löschen hinterher.


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