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Homophobie im Stadion: Dänische Liga droht mit Strafen

Das Bekenntnis des schwulen Eishockey-Profis Jon Lee-Olsen hat den dänischen Verband zum Handeln bewegt

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Jon Lee-Olsen ist Torhüter beim dänischen Club Rungsted Seier Capital. (Bild: Youtube Screenshot)

Von Spielunterbrechung und Publikumsausschluss bis hin zu Bussen: Der dänische Eishockey-Verband will hart gegen Homophobie im Stadion vorgehen.

Letzte Woche hatte Jon Lee-Olsen, Torhüter beim dänischen Club Rungsted Seier Capital, sein mediales Coming-out. «Ich bin bereit zu zeigen, dass man problemlos schwul sein und Eishockey spielen kann», sagte er im Newsprogramm Go’Aften. Das erfordere eine Bereitschaft und eine gewisse Reife.

«Man kann problemlos schwul sein und Eishockey spielen»

Lee-Olsen sagte aber auch, dass er mit Homophobie im Stadion rechne. «Es besteht ein Risiko, dass mich einige Personen anschreien und aus dem Konzept bringen wollen, wenn ich auf dem Eis stehe.»

Um das zu verhindern, hat der dänische Eishockey-Verband DIU eine Rundmail an alle Vereine geschickt. Wie TV2 Sport berichtet, handelt es sich dabei um einen Leitfaden mit sechs Punkten im Umgang mit diskriminierenden Rufen «in organisierter Form».


Ereignet sich ein diskriminierender Vorfall in den Publikumsreihen, soll der Schiedsrichter das Spiel unterbrechen und es erfolgt eine Warnung über die Lautsprecher. Bei wiederholten Rufen oder Gesängen ist eine Räumung des entsprechenden Sektors anzuordnen. Erst dann darf die Partie wieder weitergeführt werden.

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Bei wiederholten Vorfällen liegt es im Ermessen des Schiedsrichters, weitere Publikumsplätze zu räumen und die Mannschaften in der Zwischenzeit in die Kabinen zu schicken.

Der DIU hat die Konsequenzen für den betroffenen Verein in drei Schritten festgelegt: Nach einer Verwarnung sind sowohl der totale Publikumsausschluss als auch Bussgelder von bis zu 20‘000 Kronen (zirka 2700 Euro oder 3000 Franken) möglich.


Die Regelungen sind nicht neu, doch es schien dem Verband wichtig zu sein, sie den Vereinen nach Lee-Olsens Coming-out nochmals ins Gedächtnis zu rufen. Lee-Olsen zeigt sich über die schnelle Reaktion des DIU erfreut. «Wenn ich weiss, dass diese Beleidigungen Folgen haben werden, ist es erheblich leichter für mich, das Stadion zu betreten», sagte er.

Lee-Olsens Coming-out hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt. «Es ist besonders», sagte Lee-Olsens Landsmann Lars Eller, der gegenwärtig für die Washington Capitals in den USA spielt. «Das lässt sich zwar über jede Sportart sagen, aber die Machokultur im Eishockey ist gross. Ich glaube, dass es keine einfache Entscheidung war für ihn. Es ist ein sehr mutiger Schritt.»

Der erste offen schwule Eishockey-Profi war der Schwede Peter Karlsson, der 1995 Opfer eines Hassverbrechens wurde. Ein Mitglied der rechtsextremen Szene stach ihn mit über 60 Messerstichen nieder. 2007 outete sich der Kanadier Brendan Burke, starb jedoch drei Jahre später in einem Autounfall.

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