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«Wir sind alle gleich, niemand ist besser als der andere»

Madonna in der MANNSCHAFT über den Wunsch, die Welt zu verbessern

Madonna
Madonna (Foto: Instagram)

Mauern zum Einstürzen zu bringen, gleiche Rechte für alle – das gehört zu den Wünschen und Träumen von Madonna. Wir trafen sie anlässlich ihres neuen Albums «Madame X».

Auch mit 60 weiss die Queen of Pop noch ihre Fans zu begeistern, aber auch zu provozieren. So steht weiterhin das Video zu ihrem Song «God Control» in der Kritik: Die gewalttätigen Szenen des Clips, der an das Massaker im «Pulse»-Club von Orlando erinnert, sollten die Anhänger der Kampagne zur Waffengesetzreform unterstützen. Doch es hagelte Kritik. Und auf Twitter äusserte sich eine Jugendliche, die 2018 Zeuge einer Massenschiesserei wurde.

Emma Gonzales überlebte das Massaker an der Marjory Stoneman Douglas High School und schrieb über das Video von Madonna: «Es war schrecklich. Das ist nicht die richtige Art und Weise über Waffenkontrolle zu sprechen.»

Umso schöner und versöhnlicher das Video, das das Berlin SchwuZ und das Team der Madonnamania-Party zum Song «I Rise» gedreht haben.


Für die neue MANNSCHAFT hat Katja Schwemmers mit der Queen of Pop gesprochen.

Madonna, im Song «Killers Who Are Partying» heisst es: «I will be gay, if the gay are burned.» Inwiefern ist es immer noch ein Thema für dich, an der Seite der LGBTIQ-Community zu kämpfen?
Es ist mir nach wie vor enorm wichtig! Meine Intention ist und war immer, Ausgrenzungen zu vermeiden, Räume, die Menschen voneinander trennen, zu überwinden, Mauern zum Einstürzen zu bringen. Wenn ich eine Diskussion entfachen kann über Bevölkerungsgruppen am Rande der Gesellschaft und gewisse Labels, dann habe ich mit dem Song alles erreicht.


In einer weiteren Zeile singst du: «I’ll be Islam, if Islam is hated. I’ll be Israel, if they are incarcerated». Willst du nun auch politisch provozieren?
Ich spreche da in erster Linie als Bürger dieser Welt. Stellen wir uns mal vor, wie sich das Bewusstsein im Universum verändern würde, wenn Israel und Palästina vereint wären und da keine Trennung bestünde. Das ist mein Traum! Wir sind alle gleich, niemand ist besser als der andere. Wir verdienen die gleichen Rechte und jeder von uns sollte mit Würde und Respekt behandelt werden. Die Idee des Liedes ist einfach, eine geteilte Welt nicht zu akzeptieren.

60 ist das neue 40 – Happy Birthday, Madonna!

Ist das nicht etwas naiv?
Ich weiss natürlich, dass viele Menschen es anders sehen, so nach der Devise: Das ist mein Gebiet, das ist meine Gruppe; meine Gruppe ist besser als deine. Meine Gruppe verdient es, zu existieren – aber du nicht. Oder ich verdiene mehr als das, was du hast. Das sind Glaubenssätze, denen ich noch nie etwas abgewinnen konnte. Also bringe ich in den Zeilen des Liedes Dinge zusammen, die Menschen auseinanderreissen – als Statement darüber, dass ich das Gegenteil fühle.

Hat sich die Art, wie du dich kreativ ausdrückst, dennoch über die Jahre verändert?
Ich würde sagen, das Einzige, was sich verändert hat ist, dass ich älter und weiser bin – obwohl mir mein Alter ja gerne zum Vorwurf gemacht wird. Ich habe mehr vom Leben gesehen, ich habe mehr erlebt. Ich habe mehr zu sagen, ich bin stärker in meinen Meinungen und hoffentlich besser informiert. Aber ich habe immer noch die gleiche Menge Passion für das, was ich tue.

Was Madonna über ihre Wahlheimat Portugal denkt, warum sie Privates bei Instagram postet und wie ihre Film-Pläne aussehen, das steht im ausführlichen Interview in der Juli/August-Ausgabe der MANNSCHAFT. Hier geht es zum Abo für die Schweiz oder für Deutschland.


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