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Schwules Paar adoptiert sechs Geschwister

Die Kinder hatten mehr als vier Jahre auf eine Adoption gewartet

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Steve und Rob Anderson-McLean adoptieren sechs Geschwister, damit diese zusammenbleiben können. (Bild: Steve Anderson-McLean/Facebook)

Ein schwules Paar in den USA entschied sich, sechs Geschwister zu adoptieren, damit diese zusammenbleiben können. Die Kinder hatten über vier Jahre auf neue Eltern gewartet.

Der 23. Mai 2019 war ein grosser Tag für Carlos, Guadalupe, Maria, Selena, Nasa und Max. Nach 1640 Tagen – fast viereinhalb Jahren – bei verschiedenen Pflegefamilien haben sie mit Steve und Rob Anderson-McLean endlich neue Eltern gefunden.

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Die beiden Männer sind seit 18 Jahren ein Paar und haben je einen erwachsenen Sohn aus einer früheren Beziehung. 2006 liessen sie ihre Partnerschaft eintragen, 2013 folgte die Eheschliessung nachdem im US-Bundesstaat Maryland die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet worden war. Als ihre Söhne älter wurden, realisierten die Anderson-McLeans, dass sie auch weiterhin Kinder erziehen wollten.

Um Adoptiveltern zu finden, werden mehrere Geschwister oft aufgeteilt, was für die beiden Väter jedoch nicht in Frage kam. «So viele Brüder und Schwestern werden voneinander getrennt, das brach uns das Herz», sagt Steve gegenüber Good Morning America.


Die leiblichen Eltern hatten das Sorgerecht für ihre sechs Kinder 2017 verloren. «Eine traurige Geschichte – sie wurden vernachlässigt und misshandelt», sagt er. Mit den Kindern im Alter zwischen 7 und 14 Jahren hätten sich Rob und er auf Anhieb verstanden. «Wir haben uns sofort in sie vernarrt. Es ist sehr einfach, ihnen ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern.»

Es war ein emotionaler Moment für uns, als wir aufblickten und all ihre Augen sahen

Steve erinnert sich an den Moment vor Gericht, in dem der Richter die Adoption für rechtskräftig befand. «Ihr versteht, dass sie von diesem Augenblick an eure Kinder sind, genauso wie eure biologischen Kinder?», hatte der Richter die beiden Väter gefragt. «Selbstverständlich wussten wir das», sagt Steve. «Es war ein emotionaler Moment für uns, als wir aufblickten und all ihre Augen sahen.»

Gemäss LGBTIQ-Nation sind in den USA gegenwärtig rund 690’000 Kinder in einem Pflegeverhältnis untergebracht, die auf eine Adoption warten. «Wenn Konservative Gesetze schaffen, die religiösen Adoptionsagenturen eine Diskriminierung von gleichgeschlechtlichen Elternpaaren erlauben, rauben sie den Kindern die Gelegenheit, in einem liebevollen Zuhause aufzuwachsen», schreibt der Journalist Daniel Villareal.


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«Unsere emotionalen Verbindungen zueinander haben sich über Jahre hinweg gefestigt», sagt Rob Anderson-McLean. «Es gibt keine Regeln, die eine Familie und unsere Liebe definieren.»


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